Cleto Tolpeits Geschenk
Cleto Tolpeit übergab den Carabinieri bei ihrem Eintreffen ein Geschenk – sein letztgemaltes Bild.
(tom) Es handelt sich um eine Episode, das im Rahmen des psychiatrischen Gutachtens, das der mutmaßliche Mörder von St. Lorenzen sicherlich zur Sprache kommen wird: Die Art und Weise, wie Cleto Tolpeit die Carabinieri in der Parterre-Wohnung an der Pustertalerstraße empfangen hat.
Tolpeit, der sie um 18.00 Uhr selbst telefonisch von dem Mord an seiner Mutter Irma Denicolò verständigt hatte, öffnete die Tür – mit einem von ihm gemalten Bild im Arm.
Und er sagte: „Ich habe getan, was ich tun musste. Das ist das Bild, das ich zuletzt gemalt habe. Ich schenke es euch“.
Der erste Teil des Satzes bezieht sich wohl auf den gegen 17.50 Uhr begangenen Mord.
Demnach sah sich Cleto Tolpeit einem Zwang ausgesetzt, vielleicht einer höheren Eingebung. Oder der „Erlösung“ seiner Mutter von den Leiden des Alters, wie er gegenüber seinen Verteidigern Flavio Moccia und Angelo Polo erklärte.
Das Bild-Geschenk des mutmaßlichen Mörders haben die Carabinieri beschlagnahmt.
Vielleicht liegt ja in ihm ein Schlüssel zum Tat-Motiv. Dass Tolpeit das Werk nach dem Mord gemalt hat, ist eher auszuschließen. Diese Woche hätte in St. Lorenzen eine Ausstellung mit von ihm gemalten Bildern eröffnet werden sollen.
WEITERE DETAILS LESEN SIE IN UNSERER PRINT-AUSGABE:
- Cleto Tolpeit hat den Mord an der Mutter eigenen Aussage zufolge seit längerer Zeit geplant.
- Im Verhör sagte er: „Ich fühlte mich unterdrückt.“
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