Die Flughafen-Gelder
Aktuell hat die Handelskammer nur 18 Millionen Euro an Rücklagen zur Verfügung, um die Verluste der nächsten Jahre sowie die Finanzierung des Flughafens abzudecken. Wo das restliche Geld herkommt.
von Heinrich Schwarz
Gibt es keine großen Überraschungen im positiven Sinne, wird die Handelskammer Bozen noch mindestens fünf Jahre lang Verluste schreiben. Das bestätigt Vize-Generalsekretär Luca Filippi.
Die Verluste müssen mit den Rücklagen aus den Gewinnen der Vergangenheit gedeckt werden – also mithilfe jenes Geldtopfs, den die Handelskammer für die Co-Finanzierung des Flughafens Bozen verwenden will. Bei einem positiven Ausgang des Referendums im Herbst will die Handelskammer jährlich bis zu 2,5 Millionen Euro für den Flughafen-Betrieb beisteuern.
Die liquiden Rücklagen betragen derzeit 18 Millionen Euro. Dieses Geld wäre aufgrund der hohen Geschäftsverluste in wenigen Jahren aufgebraucht. Wo nimmt die Handelskammer also das Geld für den Airport her?
Laut Filippi gibt es noch weitere Reserven: „Wir haben vor einem Jahr einen Gegengarantiefonds für die Garantiegenossenschaften von über 12 Millionen Euro eingerichtet. Dieses Geld bekommen wir im Januar 2017 zurück. Zudem haben wir der Landesregierung 10 Millionen Euro für den Rotationsfonds überwiesen. Falls wir das Geld benötigen und die Landesregierung einverstanden ist, könnten wir es zurückholen.“
Die goldenen Zeiten für die Handelskammer sind jedenfalls vorbei. In Zukunft muss jeder Cent zwei Mal umgedreht werden.
LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG:
Das Millionen-Loch
Die Handelskammer Bozen rechnet in den nächsten Jahren mit Verlusten von jährlich bis zu zwei Millionen Euro. Weitere Kürzungen der Dienste für die Unternehmen sind unvermeidbar.
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