„Keine Lobby-Arbeit“
SVP-Arbeitnehmerin und Flughafen-Befürworterin Magdalena Amhof zeigt sich von der AFI-Umfrage unbeeindruckt. Sie sagt: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.“
TAGESZEITUNG: Frau Amhof, die SVP wollte die Meinung der Arbeitnehmer zum Flughafen sondieren. Nun ist die repräsentative Umfrage da.
Magdalena Amhof: Wir wollten die Arbeitnehmer innerhalb der Volkspartei hauptsächlich informieren, damit jeder für sich entscheiden kann, wie er sich positioniert – nicht mehr und nicht weniger. Es stimmt, die Stimmung ist momentan eher negativ: Viele Arbeitnehmer zweifeln an einer Sinnhaftigkeit des Flughafens, auch in der SVP. Bisher wurde er nur aus Sicht der Wirtschaft und nicht als Brücke zur Welt wahrgenommen.
Sie befürworten den Flughafenausbau: Wird Ihnen bis Juni einer Mehrheit der Südtiroler zustimmen?
Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen. Wenn man den Leuten alle Unterlagen in die Hand gibt, ohne dass man versucht, sie zu überrumpeln, muss das möglich sein. Zumindest die Kritik der Anrainer ist ja durchaus berechtigt: Wäre ich Anrainer, wäre ich wahrscheinlich auch dagegen.
Ist es Ihre Aufgabe, die SVP-Arbeitnehmer vom Flughafen zu überzeugen?
Nein, das ist nicht meine Aufgabe. Meine Aufgabe ist es, die Information bereitzustellen.
Das hätte Flughafengegner Helmuth Renzler auch machen können – er überließ Ihnen den Vortritt.
Er bat mich darum, weil er als direkt Betroffener gar nicht unparteiisch informieren konnte. Ich werde die Arbeitnehmer aber auch nicht selbst informieren, das machen andere.
Wenn sich der Großteil der SVP-Arbeitnehmer gegen den Flughafen stellt, vertreten Sie auch diese Meinung?
Die SVP-Arbeitnehmer werden sich nicht auf eine einheitliche Linie einigen, es wird auch keine Abstimmung geben. Deswegen verzichten wir auf eine Richtungsempfehlung, jeder soll für sich selbst entscheiden.
Ihr Fraktionskollege Oswald Schiefer sagt, er werde in jedem Fall die Meinung des Unterlands vertreten.
Wenn er das so machen will, soll er das so machen. Gegenfrage: Was macht der Oswald Schiefer, wenn der Großteil für den Flughafen ist? Ist er dann auch plötzlich dafür? Ich sage: Wir müssen nicht alles auf eine Meinung hinunterbrechen und Lobby-Arbeit betreiben.
Interview: Anton Rainer
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