Arbeitnehmer gegen Flughafen
Braucht Südtirol den Flughafen in Bozen? Zu dieser Frage hat das AFI-Barometer die Stimmung unter Südtirols Arbeitnehmern eingefangen: Aktuell sind 31% für den Flughafen, 69% sind dagegen.
Das AFI-Barometer ist eine repräsentative Umfrage unter Südtirols Arbeitnehmern, die viermal im Jahr durchgeführt wird. Erhoben wird nicht nur das Stimmungsbild zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt, sondern auch die Meinung der Arbeitnehmer zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen. Gegenstand diesmal: Braucht Bozen einen Flughafen?
31% der Südtiroler Arbeitnehmer sagen „Ja“: 11% der Arbeitnehmer sind überzeugt, dass ein Flughafen in Bozen wichtig für den Tourismus sei. Weitere 10% geben an, dass ein Flughafen „vor Ort“ bequem sei, weil man nicht mehr auf Flughäfen in der Umgebung ausweichen müsse. Weitere 9% sehen im Bozner Flughafen eine Aufwertung Südtirols als Wirtschaftsstandort. 3% geben andere Gründe für ihr „Ja“ an.
69% der Befragten hingegen sagen „Nein“ zum Flughafen in Bozen.
32%, also die relative Mehrheit der Arbeitnehmerschaft, stellt Sinnhaftigkeit und Nutzen des Vorhabens in Frage – zumal es mit Innsbruck, München und Verona bereits Flughäfen in der Umgebung gibt. Für 20% aller Arbeitnehmer handelt es sich schlichtweg um eine zu teure Investition. 14% begründen ihre Ablehnung mit der zusätzlichen Umwelt- und Lärmbelastung. Wiederum 3% führen andere Gründe ins Feld.
„Auffallend ist das Stadt-Land-Gefälle“, stellt Irene Conte fest, die im Institut das AFI-Barometer betreut. „Während in den Städten die Befürworter den Spitzenwert von 37% erreichen, sagen auf dem Land nur 27% der Südtiroler Arbeitnehmer Ja zum Flughafen.“ Den höchsten Anteil an Befürwortern verzeichnet Bozen (42%), den geringsten das Überetsch/Unterland (25%) sowie das tourismusstarke Pustertal (23%).
„Das AFI-Barometer ‚fotografiert‘ die Meinungen der Arbeitnehmer sehr klar, und dieses Bild ist zur Kenntnis zu nehmen. Die Aufklärungskampagnen zur Volksbefragung im Juni müssen so gestaltet sein, damit sich jeder zu allen Aspekten dieser Sachfrage informieren kann“, so AFI-Präsident Toni Serafini.
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