In der Schlangengrube
Die acht einheimischen Schlangenarten, darunter drei giftige Vipernarten, sind in einer Ausstellung in Bozen zu sehen.
Von Misstrauen bis hin zu Bewunderung reicht die Reaktion auf Schlangen, die in vielen Kulturen eine starke Symbolkraft besitzen.
Einblick in diese faszinierenden Geschöpfe gibt die Ausstellung „Die Schlangen Südtirols“, die Landesrat Richard Theiner in Bozen eröffnet hat.
Alle acht einheimischen Schlangenarten – fünf ungiftige Nattern- und drei giftige Vipernarten – sind ab sofort im Landhaus 11 in Bozen zu sehen.
Dazu hat das Landesamt für Naturparke, das für die Ausstellung „Die Schlangen Südtirols“ verantwortlich zeichnet, viel Wissenswertes aus der Welt der Schlangen gesammelt und besucherfreundlich aufbereitet.
Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die seit 2003 durch die Naturpark- und Nationalparkhäuser Südtirols tourt und nun erstmals in Bozen zu sehen ist.
„Schlangen haben keinen guten Ruf, viele Menschen verbinden mit ihnen Angst und Schrecken“, sagte Umweltlandesrat Richard Theiner bei der Ausstellungseröffnung ein, „aber es ist wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten und Einblick in die Verhaltens- und Lebensweise der Schlangen zu geben.“
Den Besuchern die teilweise unbegründete Angst vor Schlangen zu nehmen, sei auch das Ziel der Ausstellung, die sich an alle Interessierten wendet. Gezeigt werden die Schlangen in Terrarien, die den natürlichen Lebensraum nachempfinden.
„Alle acht heimischen Schlangen sind streng geschützte Arten“, betonte Kurator Ivan Plasinger, der durch die Ausstellung führte. Heute kenne man weltweit circa 2.700 Schlangenarten, von denen nur 27 in Europa, 17 in Italien und eben acht in Südtirol vorkommen.
Dabei handelt es sich um fünf ungiftige Nattern (Ringelnatter, Würfelnatter, Schlingnatter, Äskulapnatter und Karbonarnatter) sowie drei giftige Vipernarten (Aspisviper, Hornviper und Kreuzotter).
„Schlangen spielen eine wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht“, betont der Kurator, „weshalb die Ausstellung auch aufzeigt, wie wichtig die Schaffung neuer Lebensräume für Schlangen ist.“
Weiters wird auch auf das Thema Prävention im Falle eines Giftbisses eingegangen.
„Jährlich gibt es in Südtirol circa 20 Schlangenbisse, davon sind nur circa drei bis vier Giftbisse von Vipern. Diese Bisse sind giftig, aber nicht tödlich, können aber für Kleinkinder und ältere Menschen sehr gefährlich werden“, so Plasinger.
Die Ausstellung „Die Schlangen Südtirols“ bleibt bis zum 24. März täglich von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Landhaus 11, Rittnerstraße 4, in Bozen geöffnet. Es werden auch Führungen für Gruppen und Schulklassen angeboten.
Nähere Informationen erteilt das Landesamt für Naturparke, Tel. 0471/417770, Ivan Plasinger.
Am Mittwoch, 27. Jänner um 15.00 Uhr steht ein Vortrag zum Thema „Die Schlangen Südtirols“ von Ivan Plasinger, Ausstellungskurator und Präsident des Südtiroler Herpetologen Vereins „Herpeton“, im Ausstellungsraum auf dem Programm.
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