Schimmelige Schule
Die Mittelschule Obermais hat am Montag im Meraner Rathaus 900 Protestunterschriften gegen die prekäre Unterbringung der Klassen deponiert. Gefordert wird eine Umsiedlung in das Ex-Böhler-Gebäude.
von Karin Gamper
Paul Rösch kennt die Problematik aus eigener Erfahrung: „Ich habe selbst die Mittelschule in Obermais besucht, genauso meine Tochter. Daher weiß ich über den Zustand des Schulgebäudes Bescheid“.
Dem Bürgermeister von Meran wurden am Montag die 900 Protestunterschriften übergeben, die vor Weihnachten an der Mittelschule Obermais gesammelt wurden (wir berichteten). Das jetzige Schulgebäude platzt nicht nur aus allen Nähten, sondern weist auch zahlreiche bauliche Mängel auf.
Einige Klassenräume der bestehenden Mittelschule sind zu klein und entsprechen nicht den gesetzlichen Mindestgrößen. Das Gebäude verfügt über keinen Behindertenaufzug, die Kellerräume sind feucht und von Schimmel überzogen. In Teilen des Treppenhauses gibt es Mauerfraß.
Zur Zeit sind sechs Klassen im Hauptgebäude untergebracht, zwei weitere Ausweichklassen müssen mit einer Wohnung am Brunnenplatz Vorlieb nehmen. Anhand der Grundschul-Einschreibungen ist absehbar, dass sich die Raumnot in den nächsten Jahren verschärfen wird. Gefordert wird daher ein Umzug in das Ex-Böhler-Gebäude.
„Die Eltern sind es einfach Leid, dass nach wie vor nichts Greifbares passiert“, stellt Hans Karl Pichler, Präsident des Elternrates des Schulsprengels Meran Obermais, fest. Er sagt: „Wir haben den Eindruck, dass das Problem von der Gemeinde nicht ernst genug genommen wird, denn in über zehn Jahren sollte es doch möglich gewesen sein, eine Lösung zu finden.“
Bürgermeister Rösch betont, dass die Gemeinde tätig geworden ist. „Der Stadtrat hat sich bereits vor einigen Monaten für die Adaptierung des Böhler-Gebäudes ausgesprochen“, betont Rösch, „sowohl wir als auch Schullandesrat Philipp Achammer favorisieren diese Lösung.“
Kurzum: „Es wurde bereits alles in die Wege geleitet, damit die Mittelschule in Zukunft dorthin ausweichen kann“, so Rösch.
Um das landeseigene Ex-Böhler Gebäude nutzen zu können, sind Sanierungsarbeiten notwendig. Ausständig ist noch eine entsprechende Studie, welche das Land in Auftrag gegeben hat und die Aufschluss zu Statik, Brandschutz und Kostenaufwand geben soll. Angeblich wird die Landesregierung Ende Januar, bzw. Anfang Februar über die zukünftige Nutzung des Ex-Böhler Gebäudes entscheiden.
Bis zur Realisierung eines neuen Sitzes wird eine Übergangslösung nötig sein. „Wir arbeiten daran“, versichert Schulstadtrat Stefan Frötscher, der sich bereits nach geeigneten Ausweichquartieren umgesehen und Verhandlungen in die Wege geleitet hat.
Spätestens Ende Jänner wird er das Ergebnis präsentieren.
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