„Total idiotisch“
Winterschlussverkauf Anfang Jänner: Die Sportbranche in Südtirol ärgert sich über diesen frühen Termin, mit dem sich die Kaufleute nur selbst schwächen.
Der Winterschlussverkauf hat begonnen: Bereits seit einigen Tagen werben die Kaufleute mit Rabattschildern und Skonti in den Schaufenstern der Bozner Lauben. Die Kunden freuen sich über diesen Termin, haben doch schon viele seit den Weihnachtsfeiertagen darauf gewartet.
Nicht glücklich über diesen frühen Termin zeigen sich allerdings die Sportgeschäfte, die einen Schlussverkauf Anfang Jänner eindeutig für zu früh halten. „Der Winter hat gerade erst begonnen und jetzt sollen wir schon mit dem Winterschlussverkauf beginnen – da hat man ja praktisch keine Saison. Das ist eine total idiotisch“, ärgert sich Helmut Niedermaier von Sport Niedermair.
Dass dieser Termin deutlich zu früh ist bestätigt auch Andreas Spitaler: „Wir schwächen uns mit diesem frühen Termin nur selbst“, so der Geschäftsführer von Spitalersports in Eppan. Es sei einfach nur ein totaler Witz, was sich hier in den letzten Jahren entwickelt habe, so Spitaler.
Sportler-Chef Jakob Oberrauch zeigt sich ebenfalls wenig begeistert von diesem Termin: „Wünschenswerter wäre sicher in Termin Anfang Februar, da es heuer wegen des Schneemangels schwer war, Ski und Zubehör zu verkaufen“, so Oberrauch. Bis jetzt habe man den Umständen entsprechend gut verkauft, erklärt der Sportler-Chef und den Einbruch im Ski-Sortiment Großteiles mit Verkäufen in anderen Bereichen kompensieren können. Um dennoch auch bei den Skiverkäufen gute Zahlen schreiben zu können, will das Unternehmen jetzt aggressiv in den Schlussverkauf starten.
„Ein Saisonschlussverkauf wäre allerfrühestens Anfang Februar normal – alles andere ist lächerlich. Ich muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich unseren Kunden vor Weihnachten Sachen zu einem normalen Preis verkaufe“, sagt Andreas Spitaler, der betont, dass vor allem bei einheimischen Skifahrern die Saison meist erst nach Weihnachten losgehe und es für diese eigentlich keinen Grund mehr gibt, zu normalen Preisen einzukaufen.
Ein weiteres Problem dieses frühen Termins ist, dass das Weihnachtsgeschäft darunter leidet. „Die Kunden kommen und sehen sich die Ware an, verschenken aber höchstens Gutscheine, um die Sachen im Ausverkauf zu kaufen“, sagt Andreas Spitaler.
Schuld an diesem schlechten Termin sei auch der hiesige Kaufleuteverband, sagt Spitaler: „Diese fadenscheinigen Ausreden, dass es in anderen Regionen auch so gehandhabt wird, sind nicht ideal.“
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