„Flor kann ruhig mithelfen“
Karl Zeller lobt das politische Geschick des LH und seine eigene Weitsicht – und er stänkert gegen Florian Kronbichler.
TAGESZEITUNG Online: Herr Zeller, Renzi schafft die Verwaltungsräte ab – doch für Südtirol gilt eine Ausnahmeregelung?
Karl Zeller: Wir arbeiten jedenfalls darauf hin und pochen auf unsere Zuständigkeit. Zum einen haben wir im Verwaltungsgesetz der Ministerin Madia eine Schutzklausel eingebaut, die vorsieht, dass Änderungen nur im Einvernehmen mit der Provinz erfolgen können. Zum anderen hat der LH geschickt agiert und den Bereich mit Landesgesetz schon selbst geregelt, bevor das staatliche Dekret in Kraft tritt. Drittens stützt uns das Urteil des Verfassungsgerichts von 2008.
Das Land ist gut vorbereitet?
Ich habe mich mit dem LH abgesprochen, da ich weiß, wie hier der Hase läuft. Wir warten nicht, bis uns die Regierung das Menü auftischt, sondern bereiten unser eigenes Menü zu. Unter dem neuen LH nutzt das Land seine Gesetzgebungsbefugnis viel stärker aus. Dadurch sind wir vor Urteilen des Verfassungsgerichts besser gefeit. Das ist Autonomie-Patriotismus! Zu Florian Kronbichler sage ich: Es reicht nicht nur, der Schöpfer eines Begriffs zu sein. Man muss den Begriff auch täglich mit Leben füllen. Vielleicht kann ja der Kronbichler hier und da einmal mithelfen (lacht).
Mit der Sonderregelung haben Sie viele lukrative Posten gerettet …
Für Geld tut das keiner. Die Funktion des Verwaltungsrats ist mit viel Verantwortung verbunden. Für Fehler drohen ihm Haftungsklagen. Früher hat man für weniger Verantwortung mehr verdient. Zudem arbeitet ein kleiner Verwaltungsrat, der die Gesellschaft kontrolliert, besser als ein einzelner Verwaltungsdirektor.
Interview: Matthias Kofler
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