Neue Jenesiener Bahn
Die neue Jenesiener Seilbahn mit der Talstation an der Talferbrücke soll in fünf Jahren in Betrieb sein. Sie kostet über 25 Millionen Euro.
Mit der Talstation an der Talferbrücke, einer Mittelstation an der aktuellen Talstation und der bestehenden Bergstation soll die neue Seilbahn Bozen-Jenesien geplant als Pendelbahn 270 Personen pro Stunde transportieren.
Vom Bozner Zentrum aus leicht erreichbar soll die neue Seilbahnanlage als einspurige Pendelbahn mit nur einer Kabine bis zur heutigen Talstation der Jenesiener Seilbahn verlaufen und von dort mit synchronisiertem Umstieg auf eine klassische Pendelbahn auf der bereits bestehenden Strecke. „Beide Seilstücke sind dabei synchron getaktet, damit es für die Fahrgäste keine Wartezeiten beim Umsteigen gibt“, erklärt Mobilitätslandesrat Mussner.
Für das gesamte Einzugsgebiet sei eine gut funktionierende Seilbahn eine Aufwertung und Attraktion, so Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Wenn es keine Probleme bei den raumordnerischen Voraussetzungen gebe, könne das Vorhaben innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden, so Kompatscher.
Landesrat Mussner unterstreicht, dass Seilbahnen nicht nur besonders innovative und besonderes umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittelsmittel seien, sondern wie im Falle der Jenesiener Seilbahn aus dem Jahr 1937 auch besonders traditionsreiche.
Die neue Talstation auf der Grieser Seite neben der Talfer Brücke wird neben den Dienst- und Lagerräumen sowie den seilbahntechnischen Anlagen auch einen Infopoint und Geschäftsfläche beherbergen ebenso wie 100 überdachte Fahrradabstellplätze, interne Abstellplätze für Räder und e-Bikes (zugänglich mit Südtirol-Pass), einen Warteraum und drei sogenannte Kiss-and-Ride-Parkplätze.
Von der Talstation verläuft die Pendelbahn auf einer Länge von 1601 Metern mit einer Kabine bis zur Mittelstation, wo es zusätzlich zu den Einrichtungen der Talstation auch Parkplätze und Aufladestationen für e-Autos gibt und von dort aus mit zwei Kabinen auf einer Länge von 2566 Metern bis zur Bergstation.
Bei der Bergstation gibt es ebenfalls einen Infopoint und Geschäftsflächen sowie 50 überdachte Fahrradabstellplätze, interne Abstellplätze für Räder und e-Bikes (zugänglich mit Südtirol-Pass), einen Warteraum und 100 Parkplätze.
Je nach Mobilitätsbedarf, Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit kann auch eine weitere Zwischenstation mit Halt auf Anfrage auf halber Strecke im Kreuzungspunkt der Fahrzeuge auf einer Stütze mit Aufzug verwirklicht werden. Somit könne ein zusätzliches Wandergebiet für Bozen und Jenesien erschlossen, und die Bürger könnten beispielsweise von Gries ausgehend die Zwischenstation über die Guntschna-Promenade erreichen und mit der Seilbahn fast bis zum Auszugspunkt zurückkehren. Auch ergäbe sich die Möglichkeit einer Busverbindung von/nach Afing, so die Techniker.
Die Kabinen der Seilbahn Bozen-Jenesien sollen jeweils bis zu 45 Personen Platz bieten und somit 270 Personen pro Stunde transportieren können. Die Fahrzeit von der Talstation bis zur Mittelstation wird rund drei Minuten dauern, jene von der Mittelstation bis zur Bergstation rund sieben Minuten.
DER HINTERGRUND: Südtirol ist ein Pionierland im Seilbahnsektor:
Die erste öffentliche Seilbahn der Welt, Bozen-Kohlern ging 1908 in Betrieb.
Im Raum Bozen gab es bereits vor dem 1. Weltkrieg weitere drei Standseilbahnen, Kaltern–Mendel (1903), Bozen–Virgl (1907), Bozen–Guntschna (1912) sowie eine Zahnradbahn, Bozen–Klobenstein (1907).
Heute gibt es drei Seilbahnen in Bozen: Bozen–Oberbozen, Bozen–Kohlern und Bozen–Jenesien. Keine Stadt in Europa hat so viele Seilbahnanlagen im urbanen Verkehrsnetz, heißt es vom Landesamt für Seilbahnen.
„Mit kundenfreundlichen durchgehenden Fahrplänen und der neuen Talstation, die in Zentrumsnähe rückt, können noch mehr Pendler und Touristen die Seilbahn nutzen, die derzeit pro Jahr bis zu 80.000 Personen transportiert; außerdem werden die Betriebskosten wesentlich verringert und die Fahrgastzahlen dabei merklich gesteigert“, betont Mussner.
Auf seinen Antrag hat die Landesregierung am Dienstag die technischen Eigenschaften des Bauvorhabens festgelegt. Insgesamt sollen rund 25,4 Millionen Euro in den Neubau der Seilbahn investiert werden. Nach dem Bau sollte sich der Betrieb aber selbst tragen, sagt der Landeshauptmann.
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