Vollzogene Hochzeit
Am Montag wurde die neue Energiegesellschaft „Alperia“ im Ex-Alumix-Werk im Technologiepark in Bozen Süd vorgestellt. Bereits am Vormittag war die Fusion zwischen SEL und Etschwerken mit der Unterzeichnung des Fusionsvertrags formell vollzogen worden.
Es sei „ein historischer Tag in der Südtiroler Energiepolitik und ein Meilenstein für die Neuorganisation des Südtiroler Energiesektors“, sagten die Anwesenden.
Am Montagvormittag ist der Fusionsvertrag zu „Alperia“ rechtskräftig durch die beiden Präsidenten von SEL und Etschwerken (aew) unterzeichnet worden. Damit wurde der Zusammenschluss der beiden Energieunternehmen vollzogen und der letzte Meilenstein in einem Prozess gesetzt, der Anfang 2014 seinen Ausgang genommen hat.
Zuvor hatte die Landesregierung im Februar 2015 gemeinsam mit den weiteren vier Vertragspartnern den Rahmenvertrag für das Zusammengehen der Energiegesellschaften SEL und Etschwerke genehmigt. Mit der Unterzeichnung des Fusionsvertrages wurde nun die Voraussetzung geschaffen, dass die neue Gesellschaft „Alperia“ mit Jahresbeginn 2016 ihre Arbeit aufnehmen kann.
Vorgestellt wurde die neue Energiegesellschaft, die in den kommenden fünf Jahren 400 Millionen Euro investieren wird, am Nachmittag im Ex-Alumix-Werk in Bozen, in Anwesenheit der Eigentümervertreter von Land, Gemeinde Bozen und Meran sowie Selfin, und der Mitglieder des Aufsichts- und Verwaltungsrates des neuen Unternehmens.
Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach von einem neuen Kapitel in der Südtiroler Energiegeschichte, das nun aufgeschlagen wurde, und unterstrich die Bedeutung der Fusion aus autonomiepolitischer Sicht:
„Der neue Energiedienstleister Alperia wird ein Unternehmen von überregionaler Bedeutung. Aufgrund der Dimension, Finanzkraft und des wirtschaftlichen Erfolgs gibt uns Alperia ein Mehr an Autonomie und die Möglichkeit, den Energiebereich selbst zu gestalten“, betonte der Landeshauptmann. Das Unternehmen werde dem Land noch viel Freude bereiten:
„Es wird die Versorgungssicherheit im Land verbessern, in benutzerfreundliche Dienste investieren und wettbewerbsfähige Tarife ermöglichen“, so Kompatscher.
Für Energielandesrat Richard Theiner fügt sich das neue Unternehmen Alperia bestens in die KlimaLand-Strategie ein: „Mit der Klimastrategie Südtirol 2050 möchten wir unser Land zu einer grünen Modellregion im Herzen der Alpen entwickeln. Ziel ist es, bis 2020 75 Prozent und bis 2050 90 Prozent des Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien bereitzustellen“, erklärte Landesrat Theiner.
Als Energiedienstleister für Private, für Unternehmen und die öffentliche Hand spiele Alperia eine wichtige Rolle in der Umsetzung dieser Strategie, so Theiner: „Mit der neuen Gesellschaft können wir noch gezielter an einer innovativen und nachhaltigen Energiewirtschaft in Südtirol arbeiten. Alperia wird unsere Position als KlimaLand Südtirol stärken.“
In Vertretung des kommissarischen Verwalters von Bozen, Michele Penta, war Vizekommissarin De Carlini anwesend: „Alperia wird zum drittgrößten Dienstleister im Bereich der Erneuerbaren Energien aus Wasserkraft in Italien und den Innovationsschub in diesem Bereich fördern“, erklärte Carlini.
Merans Bürgermeister Paul Rösch unterstrich den Mehrwert des Zusammenschlusses für die Bevölkerung und für ganz Südtirol: „Alle haben an einem Strang gezogen. Die neu entstandene Energiegesellschaft überzeugt nicht nur aus ökonomischen Überlegungen; sie wird ein guter Arbeitgeber, der einen wichtigen Beitrag zu Forschung und Entwicklung in Südtirol leisten kann.“
Die Gemeinden würden sich vor allem Versorgungssicherheit von der neuen Gesellschaft erwarten, erklärte Selfin-Präsident Sebastian Helfer. „Mit der nun vollzogenenen Fusion von SEL und Etschwerken geht eine Stärkung der Gemeinden auf dem Südtiroler Energiemarkt einher und ich hoffe, dass sie auch die Möglichkeit nutzen werden, die Mehrheit in der Gesellschaft zu erwerben.“
Anschließend erläuterte Generaldirektor Johann Wohlfarter die nächsten Schritte: „Die neue Energiegesellschaft Alperia nimmt ihre operative Tätigkeit mit 1. Jänner 2016 auf. Bis Ende Jänner werden alle Mitarbeiter an ihrem Platz sein. Dabei wurden die Kompetenzen beider Unternehmen zusammengelegt, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein.“
Für die neue Gesellschaft „Alperia“ waren die Mitglieder beziehungsweise designierten Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand anwesend. Dem sechsköpfigen Aufsichtsrat steht Mauro Marchi vor, seine Stellvertreterin ist Luitgard Spögler. Weiters sind darin Maurizio Peluso, Helmuth Moroder und Manfred Mayr sowie Sabine Fischer vertreten, die den Platz von Carmen Avesani einnimmt. Aufsichtsratsvorsitzender Marchi betonte, dass sich Alperia zukunftsorientiert, aber zugleich solide und verwurzelt präsentiere und die große Erfahrung von Etschwerken und SEL im Energiebereich zum Wohle aller in die neue Gesellschaft einfließe.
Der sechsköpfige Vorstand wird angeführt von Wolfram Sparber (Präsident) und Giuseppina Martelli (Vizepräsidentin), daneben sind darin Renate König und Walter Gostner sowie Generaldirektor Johann Wohlfarter und Stellvertreter Paolo Acuti vertreten.
Verwaltungsratsvorsitzender Wolfram Sparber nannte die Nachhaltigkeit sowohl im Bereich Erneuerbare Energie als auch Energieeffizienz und die Sicherheit der Infrastrukturen als Schwerpunkte des neuen Energieunternehmens, „„as in Zeiten schwieriger werdender Marktbedingungen noch mehr auf Synergien setzen müsse.“
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