„Es geht mir besser“
Alex Schwazer hofft, dass das Doping-Kapitel für ihn nun abgeschlossen ist. Und er sich für Olympia qualifiziert.
TAGESZEITUNG Online: Herr Schwazer, das war (der gestrige, Anm. d. R.) Ihr voraussichtlich letzter Auftritt vor Gericht.
Alex Schwazer: Es war nicht leicht für mich hier herzukommen und auszusagen. Auch beim letzten Mal nicht. Jetzt geht es mir besser.
Die Verteidiger haben versucht, ihnen zu unterstellen, Sie hätten für ihre Aussagen gegenüber der Staatsanwaltschaft einen Skonto bekommen?
Ich habe keinen Skonto bekommen, das ist beinahe zum Lachen. Als ich meine Aussage in um die Vorfälle im Frühjahr 2012 erweitert habe, wurde bereits gegen die nunmehrigen Angeklagten ermittelt. Ich habe immer alles gesagt, nach dem man mich gefragt hat.
Sie haben durch Ihre Aussagen vom März dieses Jahres und im Gerichtssaal den Sportarzt Pierluigi Fiorella belastet.
Persönlich hatte ich immer ein gutes Verhältnis zu ihm. Es tut mir leid, dass ich ihn hineingezogen habe, denn gedopt habe ja ich. Aber ich bin mir das schuldig, ich bin nun für die totale Transparenz.
Sie hätten sich vom Leichtathletikverband benutzt gefühlt. Was meinten Sie damit?
Man hat mich allein gelassen, Fiorella hat sich auf Distanz gehalten, sobald ich ihm das Doping-Geständnis gemacht habe. Die Sportärzte sind ja eine ganze Berufskarriere lang im Geschäft, wir als Athleten nur für einige Jahre. Ich hoffe, dass die Athleten in Zukunft besser betreut werden. Und für mich, dass ich mich nun ganz dem Sport widmen kann. Ich möchte ja zu Olympia.
Dafür müssen Sie sich erst qualifizieren.
Ja, nach dem Ablauf meiner Sperre möchte ich mich bei einem Weltcuprennen qualifizieren. Wo es stattfinden, entscheidet die IAAF am 7. Jänner. Mit Sicherheit nicht, wie geplant, in Russland. Ich bin aber überzeugt, das Russland bei der Olympiade vertreten sein wird.
Interview: Thomas Vikoler
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- Was Alex Schwazer am Mittwoch vor Gericht ausgesagt hat.
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