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„Unwürdiges Trinkgeld“

„Unwürdiges Trinkgeld“

Die Lohnverhandlungen für die 35.600 öffentlich Bediensteten in Südtirol sind auf Eis gelegt. Das für Dienstag anberaumte Treffen wurde abgesagt. Eine Einigung liegt in weiter Ferne.

von Heinrich Schwarz

Eigentlich hätte man bald zu einer Einigung kommen wollen. Doch derzeit sind die Verhandlungen zwischen Land und den Gewerkschaften für die Erneuerung des bereichsübergreifenden Kollektivvertrages im öffentlichen Dienst auf Eis gelegt.

Zur Erinnerung:

Das Verfassungsgericht hat im Sommer eine Fortsetzung des seit April 2010 anhaltenden Lohnstopps im öffentlichen Dienst für rechtswidrig erklärt. Die 35.600 öffentlich Bediensteten in Südtirol erlitten einen Kaufkraftverlust von 10,6 Prozent.

Eine Anpassung an das heutige Preisniveau würde mit 167 Millionen Euro pro Jahr zu Buche schlagen. Die Gewerkschaften forderten 80 Millionen Euro – aufgeteilt auf zwei Jahre.

Das Land bot 15 Millionen ab 2016 an. Nach Protesten stellte es weitere 7,5 Millionen für das Jahr 2017 und nochmals 7,5 Millionen Euro für 2018 in Aussicht.

Das war Anfang November. Seither ist es ruhig geworden. „Wir haben der Landesregierung nochmal schriftlich unsere Forderungen vorgebracht. Aber wir haben keine Antwort erhalten“, sagt Günther Patscheider von der Gewerkschaft SGB-Cisl. Danach wurde die für Dienstag anberaumte Verhandlungsrunde abgesagt.

Patscheider betont: „Mit der derzeitigen Situation können wir nicht einverstanden sein. Im Trentino wird mehr vorgesehen. Das bisschen Trinkgeld ist einfach unwürdig.“

IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG LESEN SIE DIE FORDERUNGEN DER GEWERKSCHAFTEN. UND: WIE MAN ZU EINEM STREIK STEHT.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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