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Soldaten beim Land

SoldatenDas Land hat einen Wettbewerb für die Besetzung einer Stelle als Verwaltungsinspektor/in ausgeschrieben. Ehemalige freiwillige Soldaten haben einen Vorzugstitel.

von Thomas Vikoler

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein ehemaliges Mitglied des italienischen Heeres um die Stelle bewirbt, ist nicht sehr hoch. Aber sie besteht.

Denn der Ausschreibungstext des Landes Südtirol für eine Stelle eines Verwaltungsinspektors/einer Verwaltungsinspektorin in Vollzeit für die VIII. Funktionsebene ist unmissverständlich.

Die Stelle ist gemäß Artikel 678 des gesetzesvertretenden Dekrets Nr. 66/2010 (dem Militär-Kodex) „Freiwilligen der Streitkräfte“ vorbehalten.

„Gibt es keine geeignete Person, die obgenannter Kategorie angehört, wird die Stelle einer anderen in der Rangordnung eingestuften Person zugewiesen“, heißt es umständlich im Ausschreibungstext.

Die neu zu vergebenden Stellen im Landesdienst sind derzeit dünn gesät, der Andrang zu der am Mittwoch, 12.00 Uhr, auslaufenden Anmeldungsfrist war entsprechend groß. Und ausgerechnet ein (ehemaliger) Soldat soll die begehrte Stelle bekommen?

Das in der Ausschreibung genannte Dekret gibt es tatsächlich. Eine bestimmte Quote von Stellen in allen öffentlichen Verwaltungen des Staatsgebietes ist laut Artikel 1014 des genannten Dekrets für Freiwillige der Streitkräfte reserviert. Nämlich: Personen, die für einen Zeitraum von einem bis zu vier Jahren freiwillig beim Heer gedient haben und sich im „congedo“ befinden. Ehemalige Soldaten also.

Mit einem eigenen Dekret wurde 2014 festgelegt, wie hoch die jeweiligen Stellequoten für diese Kategorie zu sein haben: 30 Prozent im öffentlichen Dienst, spezielle 50 Prozent bei Stellen, die vom Heer ausgeschrieben werden.

In der Ausschreibung für die Verwaltungsinspektor-Stelle beim Land wird darauf verwiesen: „Da sich bei den Stellenvorbehalten eine Häufung von Bruchteilen im Ausmaß von einer Einheit oder mehr ergeben haben, ist die Stelle den Freiwilligen der Streitkräfte vorrangig vorbehalten“.

Das Land Südtirol muss also auch seine Streitkräfte-Quote erfüllen und diese fällt diesmal ausgerechnet auf die aktuelle ausgeschriebene Stelle für Verwaltungsinspektoren mit Schwerpunkt Sprachkompetenz, angesiedelt in der Abteilung I (Präsidium). Vielleicht hat man dies im Personalamt bewusst so gesteuert: Neben einem Hochschulabschluss müssen die Bewerber über ausgewiesene Sprachkenntnisse verfügen.

Tatsächlich etwas für (ehemalige) Soldaten?

 

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