„Gravierende Schwächen“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Schließung des Bozner Flughafens. Die „Mär vom unerreichbaren Südtirol“ sei nicht haltbar.
Der Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit hat sich eingehend mit dem Bozner Flughafen und mit der diesbezüglichen Volksbefragung im Juni befasst. Die Bewegung ist sich einig, dass „die Mär vom unerreichbaren Südtirol nicht haltbar“ sei und das von der Landesregierung vorgelegte Konzept gravierende Schwächen aufweise.
Die Süd-Tiroler Freiheit spricht sich für die Schließung der Anlage und für die Einrichtung und Bewerbung von alternativen Zubringerdiensten aus.
Die nackten Zahlen belegten, dass Südtirol sehr wohl erreichbar ist:
Nimmt man die Kennzahl Tourismusintensität (Übernachtungen gemessen an Einwohnern) als Gradmesser, weist Süd-Tirol eine der höchsten Dichten Europas auf. Auch die letzte Sommersaison ging als Rekordsaison in die Geschichte ein, obwohl der Flughafen in dieser Zeit komplett stillstand. Das Märchen von der Unerreichbarkeit, so der Tenor auf der Hauptausschusssitzung, hält dem Realitätscheck nicht stand!
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, ging auf das neue Flughafenkonzept ein und kritisierte das darin zugrunde gelegte Binneneinzugsgebiet von einer Million Fluggästen. Dies sei angesichts der umliegenden Flughäfen von Innsbruck und Verona nicht realistisch. „Die Behauptung, über den Flughafen Innsbruck bringt man keine Gäste nach Süd-Tirol, greift auch nicht – man hat noch nie versucht, dies zu bewerben, zum Beispiel Innsbruck als Flughafen der ganzen Europaregion“, so Knoll.
Auch die Ankündigung im neuen Flughafengesetz, wonach die Anlage in fünf Jahren geschlossen werde, sollten die Ziele nicht erreicht werden, glaubt die Bewegung nicht. Dies sei nur Geplänkel um Zeit zu gewinnen. In fünf Jahren sei wieder eine neue Regierung am Ruder, die sich an die Versprechen der Vorgänger nicht gebunden fühlt, so wie es in der Vergangenheit auch immer der Fall war.
Der Hauptausschuss der Süd-Tiroler Freiheit spricht sich dafür aus, die Anbindungen an die umliegenden Flughäfen auszubauen und entsprechend zu bewerben. „Kosten und Nutzen des Flughafens werden auch in Zukunft in keinem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Es ist Zeit dieses Kapitel zu schließen“, so die Bewegung abschließend.
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