„Erst Gebühren senken“
Der SVP-Kammerabgeordnete Daniel Alfreider ist zwar für eine Ausweitung der elektronischen Zahlung – würde aber anders als die Regierung vorgehen.
Tageszeitung: Herr Alfreider, die Regierung will die 30-Euro-Untergrenze für Zahlungen mit Bankomat oder Kreditkarte abschaffen. Wie beurteilen Sie das?
Daniel Alfreider: Wenn man elektronische Zahlungen fördern will, müsste man vielmehr die Kommissionsgebühren senken. Erst dann hat jeder Interesse, elektronisch zu zahlen – und der Betrieb, dies anzubieten. Aber wenn auf jede Zahlung ein bis drei Prozent an Kommission abzugeben sind, sind das auf ein Jahr gerechnet sehr hohe Kosten. Es ist nicht richtig, dass dies auf die Betriebe umgewälzt wird, die heute nicht mehr so hohe Gewinnspannen haben. Ich bin absolut ein Befürworter der elektronischen Zahlung, aber sie darf nicht ein Nachteil für die Anbieter sein.
Also zuerst die Kommissionsgebühren senken, bevor man andere Maßnahmen ergreift.
Genau. Das ist genau so wie bei der Bargeldgrenze. Es geht nicht darum, dass jeder bar zahlen soll. Aber man muss zur Förderung der elektronischen Zahlung die Kommissionen senken.
Glauben Sie, dass in Zukunft nur noch bargeldlos bezahlt wird?
Die weltweite Tendenz geht dahin – da brauchen wir uns nichts vormachen. Mittlerweile kann man ja sogar das Benzin mit dem Handy bezahlen. Grundsätzlich hinkt der italienische Gesetzgeber aber hintennach. Es braucht weniger Schranken, sondern vielmehr eine Förderung der elektronischen Zahlung. Für einen Betrieb soll sich das Angebot lohnen.
Werden Sie sich im Parlament nun dafür einsetzen?
Auf jeden Fall. Das hat höchste Priorität. Im Beschlussantrag über die Anhebung der Bargeldgrenze, den ich im Juni eingebracht hatte und der angenommen wurde, steht eine solche Verpflichtung bereits drinnen.
Interview: Heinrich Schwarz
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