„Ohne Weitsicht“
Die Abgeordnete Myriam Atz Tammerle sagt: Südtirol könne nicht gleichzeitig Flughafenland und Erholungsgebiet sein.
Südtirols Zukunft als Flughafenland oder weiterhin als Erholungsgebiet?
Beides gleichzeitig werde schwierig, findet die Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle von der Süd-Tiroler Freiheit.
Sie schreibt:
„In einer Welt, die immer hektischer und lauter wird und in der sich Menschen zunehmend nach Ruhe sehnen, hätte Südtirol die idealen Voraussetzungen, um für Gäste aus aller Welt zum zentralen Urlaubsziel, das für Erholung steht, zu werden.
Bereits jetzt genießt Südtirol einen guten Ruf dank seiner Natur, gesunden Luft und seines guten, aus regionalen Produkten zubereiteten Essens. Doch diese Lebens- und Urlaubsqualität in Südtirol steht durch den Ausbau des Bozner Flughafens auf dem Spiel.
Die Leidtragenden werden dann sowohl die heimische Bevölkerung als auch die Touristen sein.“
Den Gesetzentwurf zum zukünftigen Konzept des Bozner Flughafens bezeichnet Atz Tammerle als „ökologisch leichtfertig, tourismusstrategisch inkohärent und verkehrslogistisch zu wenig durchdacht“, denn, so wörtlich: „Insgesamt fehlt es an Weitsicht: Es genügt nicht, sich nur auf den Flughafen in Bozen zu konzentrieren, so lange man nicht ein Gesamtkonzept für den Verkehr ins Auge fasst.“
Auf die Frage, wie beispielsweise die Fluggäste von Bozen in die Peripherie wie ins Martelltal oder Antholzer Tal befördert werden sollten, habe sogar Landeshauptmann Kompatscher eingeräumt, dass nichtsdestoweniger die Hoteliers den Weg für ihre Gäste zu den Hotels letztlich selbst organisieren müssten.
Als „geradezu überflüssig“ findet Atz Tammerle den Bozner Flughafen spätestens dann, nachdem der Brennerbasistunnel fertiggestellt sein wird.
Mit einer 40-minütigen Fahrtzeit zwischen Innsbruck und Bozen werde die Anbindung an den Innsbrucker Flughafen optimal sein, und Südtirol werde doppelt profitieren können.
Gleichzeitig könne man dann die Millionen statt in den Bozner Flughafen in eine optimalere Verkehrsvernetzung der Peripherie investieren, wodurch der ländliche Raum gestärkt würde.
Atz Tammerle fragt abschließend: „Wofür soll Südtirol in Zukunft sowohl für Einheimische als auch für Touristen stehen? Für Lebensqualität und Erholung oder für Lärmbelästigung und Umweltbelastung?“
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