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Eine autonomiepolitische Errungenschaft: Südtirol wird seinen Flächenanteil am Nationalpark Stilfser Joch in Zukunft eigenständig verwalten.
Südtirol wird seinen Flächenanteil am Nationalpark Stilfser Joch in Zukunft eigenständig verwalten. Mit der Genehmigung im Ministerrat der entsprechenden Durchführungsbestimmung gehen die Kompetenzen definitiv an das Land über. „Damit haben wir ein weiteres wichtiges autonomiepolitisches Ziel für Südtirol erreicht“, unterstreicht Landesrat Richard Theiner.
Bereits im Juni dieses Jahres hatte die Südtiroler Landesregierung mit der Genehmigung eines Einvernehmensprotokolls zwischen den Ländern Südtirol und Trentino zur Aufteilung der Kosten für den Nationalpark Stilfser Joch und mit einer Übergangsregelung für die Organisation der Verwaltungsbefugnisse des Parks die praktischen Voraussetzungen für eine Übernahme der Verwaltung des Nationalparks geschaffen.
Die notwendige Grundsatzvereinbarung über den Übergang der Verwaltungskompetenzen des Nationalparks Stilfser Joch an die Autonomen Provinzen Bozen und Trient sowie an die Region Lombardei war zuvor am 11. Februar 2015 zwischen Umweltministerium, Region Lombardei sowie Südtirol und Trentino in Rom unterzeichnet worden.
Nach der positiven Behandlung in der Zwölferkommission im vergangenen August wurde die Änderung der entsprechenden Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut nun am Freitag vom römischen Ministerrat genehmigt.
„Damit wird die seit Jahren von Südtirol angestrebte autonome Verwaltung des eigenen Flächenanteils am Nationalpark Stilfser Joch endlich Wirklichkeit“, freut sich Umweltlandesrat Richard Theiner, der am Freitag in Vertretung von Landeshauptmann Arno Kompatscher am römischen Ministerrat teilgenommen hat.
Bisher habe sich das Land an den Führungskosten beteiligt, aber selbst kaum über die Geschicke des Nationalparks entscheiden können. Mit dem Übergang der Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch an die Länder Südtirol und Trentino und die Region Lombardei gehört diese Situation der Vergangenheit an.
„Die große Chance liegt nun darin, dass wir eine eigene Strategie für die Organisation, Führung und Bewerbung des Nationalparks ausarbeiten“, so Landesrat Theiner über die Vorteile der eigenständigen Führung des Südtiroler Teils des Nationalparks. „Gemeinsam mit den Gemeinden, Sozialpartnern und Umweltorganisationen vor Ort können wir nun eine eigene Vision für den Park entwickeln, die unseren Interessen entspricht.“
Gleichzeitig, so Theiner, müsse die einheitliche Ausrichtung des Nationalparkes Stilfser Joch unter allen beteiligten Körperschaften garantiert werden. Dazu werde ein Koordinierungskomitee eingerichtet, bestehend aus Vertretern Südtirols und des Trentino, der Region Lombardei, des Umweltministeriums, der Umweltschutzorganisationen sowie Vertretern der Parkgemeinden von Südtirol, dem Trentino und der Lombardei, das die Aufgabe hat, gemeinsame Leitlinien auszuarbeiten.
Nach der Genehmigung im Ministerrat ist nun noch die Ratifizierung des Staatspräsidenten der Änderung der Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut ausständig. Zudem fehlt noch das Regionalgesetz der Lombardei zur Übernahme der Verwaltung. „Im Gespräch mit dem lombardischen Staatssekreträr Ugo Parolo hat dieser sich jedoch zuversichtlich gezeigt, dass das notwendige Regionalgesetz in der kommenden Woche vom Regionalrat der Lombardei genehmigt wird“, so Theiner abschließend.
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