„Harter Schlag“
Paukenschlag in der Südtiroler Leichtathletik: Die Antidoping-Staatsanwaltschaft hat gegen zwei Südtiroler Athleten eine zweijährige Sperre beantragt.
Die Nachricht hatte in der Luft gelegen:
Es war bekannt, dass die Antidoping-Staatsanwaltschaft gegen 26 Athleten ermittelt – darunter die Südtiroler Mittelstreckenläufer Christian Obrist und Silvia Weissteiner.
Nun hat die Antidoping-Staatsanwaltschaft eine zweijährige Sperre für Christian Obrist und Silvia Weissteiner beantragt. Die Begründung: Die beiden Südtiroler Athleten hätten ihre Aufenthaltsorte für etwaige Dopingkontrollen nicht ordnungsgemäß mitgeteilt.
Der Präsident des Südtiroler Leichtathletikverbandes Bruno Cappello spricht in einer ersten Redaktion von einem „harten Schlag“ – und dies nur wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janiero 2016.
Für weitere 39 Athleten – darunter Lukas Rifesser und Alex Schwazer – wurde hingegen die Archivierung beantragt.
Bruno Cappello hat „selbstverständlich Vertrauen in die Arbeiter der Antidoping-Staatsanwaltschaft des CONI“. Er hofft, dass die Ermittlungen „möglichst bald abgeschlossen werden“.
Cappello möchte aber auch unterstreichen, dass die Nichtangabe des Aufenthaltsortes zwar sehr fahrlässig und oberflächlich sei, dass man aber „nicht gleich von gedopten Athleten sprechen“ könne.
In den Fällen Obrist und Weissteiner sei die Rede von einer fehlender Mitteilung (filling failure) und nicht von einer Kontrolle, die verweigert wurde (missed test). Cappello: „Für die Antidoping-Gesetze des CONI werden diese beiden Vergehen zwar gleich gewertet, es handelt sich aber um zwei ganz unterschiedliche Vergehen.“
Silvia Weisseiner und Christian Obrist erklärten, sie hätten bei der Abgabe der Meldungen zum Aufenthaltsort „geschlampt“ bzw. den entsprechenden Zettel „einen Tag zu spät abgegeben“, zeigten sich aber über den Antrag der Antidoping-Staatsanwaltschaft „verwundert“.
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