Blauer Verdruss
Der Südtiroler Landtag hat am Mittwoch das „Mobilitätskonzept 2030+“ der Freiheitlichen abgeschmettert.
Im Bereich der Mobilität kommen in den nächsten Jahren gravierende Veränderungen auf uns zu. Die Tendenz zu E-Mobilität wächst. Neben dem öffentlichen Personennahverkehr betrifft dies immer stärker auch den Individualverkehr, wo neben dem Umstieg auf Elektroantrieb auch das autonome Fahren eine Zukunftsperspektive ist. Die Freiheitliche Landtagsfraktion forderte in Sachen Mobilität die Weichen für die Zukunft zu stellen.
„Südtirol darf bei dieser Entwicklung nicht Zuseher sein, sondern muss selbst zum Innovations-Akteur im Bereich der Mobilität werden und soll ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept 2030+ verabschieden, das Südtirol lebenswert erhält und zur europäischen Musterregion macht, das Arbeitsplätze schafft, das Innovation in Südtirol vorantreibt und Südtiroler Unternehmen die Möglichkeit gibt, diesen Zukunftsbereich zu besetzen“, erklärt die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair einleitend fest.
„Südtirol darf die Anbindung an die Zukunft nicht verlieren“, hält die Freiheitliche Landtagsabgeordnete fest. „Die neuen Technologien bergen große wirtschaftliche Chancen für unser Land. Viele Faktoren, wie die Geographie Südtirols, die bestehenden Forschungseinrichtungen und die internationalen Trends spielen dem in die Hände“, unterstreicht Ulli Mair. „Südtirol wird aber die Anbindung an die Zukunft verlieren, wenn sich die SVP weiterhin mit der Ankündigungspolitik begnügt.“
„Will Südtirol zukunftsfähig bleiben, so brauchen wir innovativen Unternehmergeist. Alle Welt blickt derzeit in Richtung autonomem Fahren. Google entwickelt Prototypen und auch alle anderen Fahrzeughersteller haben großes Interesse an der Thematik. Die Steiermark hat das Potential erkannt und will zur Modellregion im autonomen Fahren werden. Auch Südtirol hat ja die eine oder andere Anstrengung in Sachen Mobilität gesetzt. Das Fahrsicherheitszentrum etwa, das weit unter den Erwartungen bliebt. Oder Wasserstoffherstellung und E-Mobilität. Das alles sind zwar nette Einzelmaßnahmen, was der Landespolitik aber fehlt, sind nachhaltige Zukunftsvisionen“, betont Mair.
Der Beschlussantrag sah einen Gesamtmobilitätsplan mit Strategien und Konzepte, um in Südtirol innovative Mobilität im Individualverkehr (Elektroantrieb, Wasserstoffantrieb) flächendeckend attraktiv zu machen. Südtirol sollte zur Musterregion in Sachen autonomes Fahren gemacht werden. Dies hätte in Zusammenarbeit mit dem Fahrsicherheitszentrum, mit den Forschungseinrichtungen, als auch mit Südtiroler Unternehmen und auf Ebene der Europaregion Tirol geschehen sollen.
„Mir geht es darum, dass man in Südtirol die Ärmel hochkrempelt und sich mit unserer unmittelbaren Zukunft beschäftigt. Unsere Forschungseinrichtungen sind gefragt, sie sollen sich mit Szenarien befassen. Und die Politik hat Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Südtirol die Trends nicht verschläft, sondern Innovationsmotor wird. Die Taktik der Arbeitsgruppen – eingesetzt durch die Landesregierung – verzögert die notwendigen Umsetzungen in Sachen zukunftsträchtiger Mobilität“, unterstreicht die Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Südtirol kann nicht länger warten und sich von der Ankündigungspolitik hinhalten lassen. Die SVP macht sich lächerlich, wenn sie die Inhalte unseres Beschlussantrages teilt, aber trotzdem ihre Zustimmung verweigert“, schließt Ulli Mair.
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