Pius am Herd
Regelmäßig verleiht der Beirat für Chancengleichheit „goldene Hosenträger“ an Südtirols Politiker. Im November trifft es den Freiheitlichen Pius Leitner.
Modisch sind sie, die Hosenträger, die das Frauenmagazin ëres, herausgegeben vom Beirat für Chancengleichheit, regelmäßig Südtirols Männern verleiht – manchmal schaffen sie es sogar bis zur Vorausscheidung zur Miss Italia, wie der Kurtoniger Bürgermeister Manfred Mayr im vergangenen Sommer bewies.
Nun trifft es den Freiheitlichen Fraktionssprecher Pius Leitner, den der Beirat für Chancengleichheit kurzerhand zurück an den Herd schickt.
Die Verleihungsbegründung im Wortlaut:
Dass ein Land wie Schweden kein Vorbild für Familienpolitik sein kann, weil der „Genderwahn dort nur zu Identitätskrisen und Selbstmorden führt“, findet seine Parteikollegin Ulli Mair.
Doch auch Pius Leitner fürchtet, dass es ein Heer von Psychologen brauchen wird, um die Schäden der Fremdbetreuung wieder gut zu machen. Seltsamerweise sieht der Freiheitliche dennoch keinerlei politischen Auftrag, Vaterschaftsurlaube anzukurbeln und durch eine gerechtere Aufteilung der Familienarbeit die drohende Altersarmut vieler Frauen vorzubeugen.
Schließlich könne man aus Vätern keine bessere Mutter machen – und mit dem „Kampf um die Gleichberechtigung habe man den Vater buchstäblich aus der Familie hinausgedrängt,“ findet Leitner.
Falsch, sagen wir. Und laden ihn herzlich hinter den Herd ein, den er so gerne den Frauen allein überlassen würde.
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