„Explosion“ in Untermais
Eine Gasexplosion mit 38 Verletzten: 250 Mitarbeiter des Weißen Kreuzes und anderer Zivilschutzorganisationen simulierten am Samstag in Untermais den Ernstfall.
Am Samstag verwandelte sich das Untermaiser Militärareal des Logistik-Regimentes „Julia“ zum Schauplatz einer Großübung.
Auf dem Gelände der Kasernen „Rossi“ und „Battisti“ wurde mit über 200 Mitwirkenden ein Massenanfall von 38 Verletzten, ein sogenannter MANV der Stufe 3, erfolgreich simuliert.
Bereits ab den frühen Morgenstunden wurde mit den aufwändigen Vorbereitungen begonnen, um allen beteiligten Zivilschutzorganisationen ein realistisches Unfallszenario bieten zu können.
In müßiger Kleinstarbeit wurden von den Mitarbeitern der realistischen Unfalldarstellung des Weißen Kreuzes die 38 „Verletzten“ geschminkt und an ihnen verschiedene Verletzungen nachgeahmt.
Gleichzeitig bereiteten die Berufsfeuerwehr Bozen sowie die Schnelleinsatzgruppen des Weißen Kreuzes Schlanders und des Roten Kreuzes Bozen eine komplexe und technisch aufwändige Kulisse für die Übung vor.
Kurz nach Mittag war es schließlich soweit und es kam zu einer „kontrollierten Gasexplosion“, welche bei 38 Personen leichte bis lebensbedrohliche „Verletzungen“ hervorrief.
Wie im Ernstfall wurden daraufhin die einzelnen Rettungsorganisationen von Mitarbeitern der Landesnotrufzentrale 118 alarmiert.
Nach einem standardisierten Ausrückplan fuhren die Einsatzkräfte zum Unfallort und begannen mit der technischen Rettung sowie der Versorgung der „Patienten“. Koordiniert wurde die Behandlung der Patienten vom leitenden Notarzt (LNA) in Zusammenarbeit mit dem organisatorischen Leiter (ORG) des Weißen Kreuzes.
Obwohl die Figur des organisatorischen Leiters erst seit kurzem in den Abläufen von Großeinsätzen vorgesehen ist, musste dieser während des gesamten Einsatzes eine Schlüsselrolle übernehmen.
Als einer der ersten am Unfallort kümmerte sich der diensthabende ORG um die taktische Lagebeurteilung und um die räumliche Einteilung der Einsatzstelle.
Anschließend teilte er das ankommende Rettungsdienstpersonal ein, kümmerte sich um die Logistik, organisierte in Zusammenarbeit mit dem leitenden Krankenpfleger (LKP) den Aufbau und Betrieb der einzelnen Abschnitte und koordinierte mit der Landesnotrufzentrale den Abtransport von Patienten.
Nach mehreren Stunden konnte die komplexe Übung bei Einbruch der Dunkelheit erfolgreich beendet werden. Die Verantwortlichen vom Weißen Kreuz zeigten sich erfreut, dass es eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Organisationen gab und die neuen Richtlinien für Großeinsätze korrekt umgesetzt wurden.
Organisiert wurde die Übung vom Weißen Kreuz Meran in Zusammenarbeit mit dem Logistik-Regiment „Julia“.
Weit über 250 Mitarbeiter verschiedener Sektionen des Weißen Kreuzes, der Notfallseelsorge und der Notfallpsychologie, des Betreuungszuges, des Italienischen Roten Kreuzes, des Sanitätsbetriebes, der Landesnotrufzentrale, der Schnelleinsatzgruppen von Bozen und Schlanders, der Berufsfeuerwehr Bozen sowie der Freiwilligen Feuerwehren von Meran nahmen an der Übung teil.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.