Der Herr der Insekten
Der 28-jährige Toblacher Stefan Klettenhammer konnte mit seiner speziellen Methode, aus Insekten Lebensmittel zu produzieren, erste Erfolge feiern. Am Donnerstag stand er im Finale des wichtigsten Technologiepreises der Schweiz.
von Heinrich Schwarz
Stefan Klettenhammer sorgt derzeit in der Welt der Wissenschaft für großes Aufsehen. Der 28-jährige Toblacher forscht an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften an alternativen Proteinquellen – und hat eine spezielle Methode entwickelt, um Insekten schmackhaft zu machen.
Aufgrund der drohenden Lebensmittelknappheit in den kommenden Jahrzehnten werden alternative Proteinquellen wie Maden, Würmer, Käfer oder Heuschrecken immer wichtiger. Die Insekten sind nahrhaft und bieten in der Haltung viele Vorteile. Wegen des unappetitlichen Aussehens ist Klettenhammers Ziel, die Inhaltsstoffe zu extrahieren und in verschiedene Produkte hineinzuarbeiten. Ein Insektenriegel hat bereits bewiesen, dass Insekten gut schmecken können.
Zusammen mit zwei Forschungskollegen will Stefan Klettenhammer nun noch hinaus. Im Sommer nahmen sie mit dem Projektnamen EntoLog an einem internationalen Start-Up-Wettbewerb in den USA teil – und holten den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis.
Danach meldete sich EntoLog mit seiner innovativen Extraktionstechnologie für den „Swiss Technology Award“ an. Es handelt sich dabei um den bedeutendsten Technologiepreis der Schweiz. Klettenhammer und sein Team schafften es problemlos ins Finale.
Am Donnerstag fand in Basel im Rahmen des „Swiss Innovation Forum“ die Preisverleihung statt. Die Finalisten konnten ihre Innovation dabei noch einmal vor rund 1.000 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien präsentieren.
Für das Team von Stefan Klettenhammer hat es leider nicht zum Sieg gereicht. Die hochkarätig besetzte Jury entschied sich in der Kategorie „Inventors“ für die TheranOptics GmbH, die mit ihrem Produkt die Grundlage für Effizienzverbesserungen in der Wundheilung bietet.
Klettenhammer ist darüber nicht enttäuscht: „Es war schon ganz viel wert, ins Finale zu kommen. Wir haben gemerkt, dass die Leute von unserer Idee fasziniert sind.“
IN DER WOCHENEND-AUSGABE DER TAGESZEITUNG LESEN SIE, WAS DER 28-JÄHRIGE FÜR DIE ZUKUNFT PLANT.
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