Das Sex-Werbeverbot
Der Landesbeirat für Chancengleichheit kritisiert die Werbeplakate der Lananer Sexmesse und den Erotikkalender der Grödner Skilehrerinnen – und fordert ein Verbot von sexistischer Werbung auf öffentlichen Werbeflächen.
Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen übt scharfe Kritik an der wiederholten entwürdigenden Darstellung der Frauen in der Öffentlichkeit und fordert die Südtiroler Gemeinden um Unterstützung auf.
„Gemeinsam kann unserer Gesellschaft der Wandel gelingen, damit das Bild der Frau nicht auf den Körper und die Sexualität reduziert wird“, unterstreicht Präsidentin Ulrike Oberhammer.
Seit Jahren, so heißt es in einer Aussendung, die auch von Landesrätin Martha Stocker unterzeichnet worden ist, setzt sich der Landesbeirat für Chancengleichheit für ein Frauenbild ein, in dem die Kompetenz, die Fähigkeiten und die Qualifikationen der Frauen in der Südtiroler Gesellschaft in den Vordergrund gerückt werden.
„Wie auch anlässlich der 25-Jahr-Feier angekündigt, ist die Verbesserung der Darstellung der Frauen in den Medien und das Verbot von sexistischer Werbung auf öffentlichen Werbeflächen eines der Ziele der nächsten Jahre“, so Ulrike Oberhammer.
Ganz offen kritisiert der Beirat die Plakate der Lananer Sexmesse und – siehe da! – auch den (total harmlosen) Erotikkalender der Skilehrerinnen aus Wolkenstein.
In der Aussendung heißt es:
„Die Werbeplakate einer kürzlich stattgefundenen Erotikmesse und die Herausgabe eines erotischen Schilehrerinnenkalenders wurden deshalb in der Sitzung von den Beiratsfrauen scharf kritisiert.“
„Der Erotikkalender der Schilehrerinnen, der unter dem Deckmantel der wohltätigen Spende höhere Verkaufszahlen bringen soll sowie die Werbeplakate der Erotikmesse sind gute Beispiele dafür, wie Werbung nicht funktionieren sollte“, unterstreicht Oberhammer.
Um solche Praktiken in Zukunft zu unterbinden, ruft der Landesbeirat für Chancengleichheit alle Südtiroler Gemeinden dazu auf, sexistische Werbungen auf öffentlichen Werbeflächen zu verbieten und auf die Darstellung der Frauen in der Öffentlichkeit zu achten.
Die Stadt Bozen spiele in diesem Bereich eine „beispielhafte Vorreiterrolle“ – sie hat bereits das Verbot frauenfeindlicher Werbung erlassen.
„Gerne sind wir den Gemeinden bei der Erarbeitung dieser Maßnahme behilflich und stellen die entsprechende Beschlussvorlage und Informationen zur Verfügung“, so Oberhammer.
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