Stockhausens Harlekin
Die Klarinettistin Roberta Gottardi führt beim Festival Zeitgenössischer Musik Karlheinz Stockhausens „Harlekin“ auf.
Im Museion findet am Mittwoch eine szenische Darstellung des Stockhausen-Erfolgstückes für eine Klarinettistin, „Harlekin“, durch die herausragende Klarinettistin Roberta Gottardi statt. Über Roberta Gottardis Interpretation des „Harlekin“ schrieb Karlheinz Stockhausen höchstpersönlich:Während der Stockhausen-Kurse in Kürten 2001 wurde Roberta Gottardi für die Aufführung meines Werkes „Harlekin“ ausgewählt. Dieses ist ein sehr anspruchsvolles Stück von 45 Minuten, das nicht nur höchste technischen Anforderungen stellt, sondern auch pantomimisches Talent und eine große Bühnenpräsenz fordert. Robertas Interpretation war so außerordentlich, dass ich persönlich entschied, ihr den ersten Preis zu verleihen.“
Es handelt sich um ein instrumentales Theater, bei dem die Solistin laufend, tanzend, gestikulierend mit allerlei Lichteffekten durch den Raum schwebt und dabei virtuose Pirouetten spielt. Die bekannte Figur der Commedia dell’arte wird mit diesem Stück völlig neu gedeutet. Harlekin ist nun ein Musiker. Er spielt und tanzt rasche Figuren im Kreis, aus dem eine konzentrische Spirale entsteht. Die Figur verwandelt sich dann in einen lustigen Baumeister, der seine Melodie erarbeitet. Weiters spielt er den Verliebten und Charmeur, dann einen pedantischen Lehrer, weiters in einen Schlaumeier, der sich selbst unterhält, sich über sein Instrument erzürnt und so selbstvergessen tanzt, dass er die Noten vergisst. Dann bleiben ihm nur noch der Rhythmus und die kleinen Motive des Anfangs. Sowie er sich in einen überspannten Geist verwandelt, fängt er wieder im Kreis an zu tanzen und spielt die paar Noten wie ein schreiender Vogel.
Termin: 11. November um 20.00 Uhr im Museion, Bozen.
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