Lahme Forschung
Bereits zum dritten Mal lahmt das Land bei der Förderung wissenschaftlicher Projekte. Auch in diesem Jahr liegen die Wartezeiten in Südtirol dreimal so hoch wie in anderen Regionen.
Von Anton Rainer
Wer die Erstbesteigung von Aktenbergen zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen zählt, wird derzeit nicht nur im ESF-Amt fündig: Auch an anderen Stellen der Landesverwaltung stapelt sich Ansuchen auf Ansuchen – und das nicht zum ersten Mal.
Erstmals ermöglichte das Land 2009 105 wissenschaftlichen Forschungsprojekten eine öffentliche Finanzierung, zwei Jahre später waren es sogar 142 Anträge, die die Landesregierung großzügig unterstützte. Das Problem: In beiden Fällen warteten die Beitragsansuchen mehr als eineinhalb Jahre auf ihre Bewilligung.
„Es ist immer das gleiche Theater“, sagt Hans Heiss, „die Bearbeitung läuft bei uns mehr als schleppend.“
In einer Anfrage erfuhr der Grünen-Abgeordnete, dass sich das bedauerliche Phänomen 2015 ein weiteres Mal zu wiederholen scheint: Seit November 2014 harren rund 162 Projektträger geduldig auf eine Landesförderung – und damit auf die Verteilung des rund 2,9 Millionen Euro schweren Fördertopfs.
Ein entmutigendes Schauspiel, findet Heiss: „Wer ein Forschungsprojekt durchführen möchte, kann nicht eineinhalb Jahre darauf warten, dass das Land endlich ein Ansuchen begutachtet.“
Auch in den zuständigen Ämtern sieht man die stagnierende Bearbeitungsgeschwindigkeit mit Sorge: „Von den 162 Ansuchen wurde derzeit erst rund die Hälfte bewertet“, erklärt Abteilungsdirektor Maurizio Bergamini, „aber bis Februar hoffen wir, mit der Expertensuche erfolgreich zu sein.“
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