„Gesunde Mischung“
Die Junge Generation und die Wirtschaft in der SVP stehen dem Vorschlag der Südtiroler Gewerkschaften zur Senkung des Pensionsalters verbunden mit Abschlägen kritisch gegenüber.
„Die Pensionsreform muss besser durchdacht sein. Die vorgeschlagene Senkung des Pensionsalters mit kleinen Abschlägen ist sicherlich nicht finanzierbar und geht zu Lasten der Jugend!“, ist Landesjugendreferent René Tumler überzeugt, „es braucht Anreize Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaffen, aber vor allem die Initiative zum eigenen Unternehmertum und die Eigenverantwortung zu stärken“.
„Ziel muss es sein einen hohen Beschäftigungsgrad zu halten. In den Unternehmen sollten alle Generationen ihren Platz haben. Eine gesunde Mischung zwischen erfahrenen älteren Mitarbeitern und jungen neuen Beschäftigten ist im Interesse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unseres Landes“, betont der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll.
Die Südtiroler Gewerkschaften fordern gemeinsam eine Senkung des Pensionseintrittsalters, sie sehen darin mehr Flexibilität und hoffen auf mehr Jobs für die jüngeren Arbeitsnehmer. „Als junge Generation haben wir uns intensiv mit verschiedenen Vertretern unserer Partei und Fachleuten über dieses Thema auseinandergesetzt. Es geht darum langfristige positive Entwicklungen voranzutreiben und nicht kurzfristig Lösungen, welche lanfristig extreme Kosten verursachen werden, zu finden“, so René Tumler.
„In der Theorie klingt es natürlich gut, mit dieser Möglichkeit der früheren Pensionierung neue Arbeitsplätze zu schaffen. Leider geht dieser Plan in der Praxis nicht auf! Wir warnen davor, mit solchen kurzfristigen Entscheidungen die künftigen Generationen mehr und mehr zu verschulden und ihnen Bürden aufzuerlegen, die sie beim besten Willen in den kommenden Jahren nicht mehr stemmen können“, zeigen sich die Vertreter der Jungen Generation und der SVP-Wirtschaft besorgt.
Aufgrund der jetzigen Situation und der aktuellen demographischen Entwicklung werde es im Jahr 2045 bereits so sein, dass 100 aktive Arbeitnehmer für 146 nicht arbeitende Menschen sorgen müssen. Diese Situation würde durch die geplanten Maßnahmen noch drastischer. Zudem könne man feststellen, dass in all jenen Staaten, in denen das Pensionsalter niedrig sei, große wirtschaftliche Schwierigkeiten und Haushaltprobleme festzustellen sind. In Staaten mit hohem Pensionsalter sei die Beschäftigungslage zudem wesentlich besser.
Es gehe jetzt darum, mit Experten ein zukunftsorientiertes Pensionssystem auf die Beine zu stellen, welches langfristig und zukunftsorientiert ausgerichtet sei. Dabei komme auch der privaten Pensionsvorsorge immer mehr Bedeutung zu. Die Abänderung der geltenden Pensionsreform von 2012 durch eine Senkung des Pensionsalters gehe jedenfalls in die falsche Richtung. „Zusätzliche neue Verschuldungen in Kauf zu nehmen ist wirtschaftlich absolut nicht vertretbar und höchst verantwortungslos gegenüber der Jugend!“, so Tumler und Tschöll.
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