Gesicherte Spiele
Nach dem Ausstrahlungs-Verbot des Champions-League-Spiels Juventus – Gladbach im ZDF sind die kommenden Spiele gesichert. Doch es gibt noch immer keine klare Lösung. Mediaset könnte weitere Verbote verlangen.
von Heinrich Schwarz
Zwei Wochen ist es her, dass das TV-Unternehmen Mediaset der Rundfunk-Anstalt Südtirol (RAS) erstmals die Ausstrahlung eines Fußballspiels verboten hat: Die Champions-League-Partie zwischen Juventus Turin und Borussia Mönchengladbach durfte auf ZDF terrestrisch nicht übertragen werden. ORF und SRF zeigten andere Spiele, die nicht betroffen waren.
„Es gibt zwar noch keine Lösung des grundsätzlichen Problems, dass Sprachminderheiten keine rechtliche Grundlage dafür haben, Sport-Ereignisse in ihrer Muttersprache anschauen zu können – allerdings war Mediaset sehr zuvorkommend und hat uns mitgeteilt, dass man nur am Juventus-Spiel Interesse habe“, erklärt RAS-Präsident Rudi Gamper. Die nächsten Spiele seien demnach gesichert.
Dass der Schweizer Sender SRF 2 heute das zweite Spiel von Juventus gegen Mönchengladbach zeigt, scheint Mediaset nicht sonderlich zu stören. „Man hat beim Treffen nur über ZDF gesprochen“, so Gamper.
Der Präsident kann jedoch nicht versprechen, dass die gesamte Champions-League-Saison auf den terrestrischen Kanälen – also unabhängig von Satellit – gesichert sein wird. In der K.O.-Phase und insbesondere im Halbfinale und im Finale könnte Mediaset erneut auf sein Exklusiv-Recht pochen. Das derzeitige „Gentlemen’s Agreement“ kann jederzeit gebrochen werden.
LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG:
- Der Krieg zwischen Mediaset und Sky als Auslöser des Verbots
- Wie die RAS das Problem endgültig aus der Welt schaffen will
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