„Bedauerlicher Unfall“
Die vom Reinigungspersonal beseitigte Arbeit der Künstlerinnen Goldschmied & Chiari wurde vollständig wieder hergestellt. Das Werk kann im Atelierhaus bis zum 22. November besichtigt werden.
Die vom Reinigungspersonal beseitigte Arbeit der Künstlerinnen Goldschmied & Chiari wurde vollständig wieder hergestellt.
Das Werk kann im Atelierhaus bis zum 22/11 besichtigt werden. Die kürzlich eröffnete Rauminstallation ist Teil des italienweiten Ausstellungsprojekts „L’Albero della cuccagna. Nutrimenti dell’arte” („Der Kletterbaum. Ernährung durch Kunst“), das von Achille Bonita Oliva kuratiert wird.
„L’Albero della cuccagna. Nutrimenti dell’arte” steht unter der Schirmherrschaft der EXPO 2015 und entstand in Zusammenarbeit mit dem Programm „Sensi Contemporanei” der Agenzia per la Coesione Territoriale und dem Ministerium für Kultur und Denkmalpflege (MIBACT).
Goldschmied & Chiari inszenieren die Überreste eines beendeten Fests, das hier zur Metapher für die achtziger Jahre wird. Dieses Jahrzehnt wird dann auch als Epoche des hemmungslosen Konsums, des Hedonismus, der Finanzspekulation, der TV-Massenunterhaltung, der sozialistischen Politik und – natürlich – der Feste verstanden, oder, mit anderen Worten, als italienisches Schlaraffenland.
Der Titel dieser Arbeit bezieht sich auf einen 1988 erschienenen italienischen Diskothekenführer („Wohin gehen wir heute Abend tanzen“). Verfasser war der damalige Außenminister Gianni De Michelis. Das Vorwort stammte von TV-Moderator Gerry Scotti.
Die Museion-Leitung schreibt in einer Aussendung am Dienstag:
„Wir bedauern sehr, was mit der Arbeit der beiden Künstlerinnen geschehen ist. Der Vorfall ist die Folge eines Missverständnisses mit dem Personal der Reinigungsfirma. In Absprache mit Goldschmied & Chiari haben wir die Installation sofort wiederhergestellt. Das ist keineswegs der einzige ’Unfall’ dieser Art in der Geschichte der zeitgenössischen Kunst. Trotzdem haben wir damit eine intensive Debatte in den Medien und in den sozialen Netzwerken ausgelöst, übrigens auch auf einer internationalen Ebene. Das zeigt wieviel Interesse für Gegenwartskunst besteht aber auch wieviel Irritation sie auslösen kann. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, diesen Dialog weiterzuführen und haben deswegen immer schon verschiedene Vermittlungsangebote für alle Publikumsgruppen im Programm.“
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