Die Schwulen-Pastoral
Auf der 6. Session der Synode in Brixen wurde die Einrichtung eines Arbeitskreises „Homosexuellen Pastoral“ beschlossen. Und der Bischof wurde überstimmt.
Eine starke Rolle der Laien als Pastoralassistenten oder Pfarrverantwortlichen, eine reale Einbindung der wiederverheirateten Geschiedenen in den Pfarreien, mehr Frauen in Führungspositionen, gemeinsame Pfarrgemeinderäte in den mehrsprachigen Gemeinden, ein Arbeitskreis „Homosexuellen Pastoral“: dies sind einige der wichtigsten Maßnahmen, die Freitag und Samstag von den Synodalen im Laufe der 6. Session der Synode in Brixen beschlossen wurden.
Wie wird die Zukunft der Pfarreien sein?
Inwieweit fördert die Diözese das Zusammenleben zwischen den Sprachgruppen? Wendet sich die Kirche an die Menschen in all ihren Lebenslagen?
Diese waren einige der kritischen Punkte, mit denen sich die synodale Versammlung Freitag und Samstag im Laufe der 6. Session in der Cusanus Akademie in Brixen auseinandergesetzt hat.
Die Entscheidungen über die konkreten Maßnahmen, die von den Visionen der Synode ausgehen, haben Offenheit und Mut gezeigt, so heißt es in einer Aussendung des Synode-Sekretariates..
Von 207 Maßnahmen und 124 Änderungsanträge, welche die Synodalen in den Herbstsessionen zu behandeln und zu verabschieden haben, betrifft fast die Hälfte die Kirche vor Ort, die vor der Herausforderung steht, lebendige Pfarrgemeinden zu schaffen, welche die Menschen anziehen, und ein bischöfliches Ordinariat, das sich als dienende Struktur für die Pfarreien und Peripherie, im Geist von Papst Franziskus versteht.
„In diesen zwei Tagen haben wir eine Kirche erlebt, die Veränderung wagt”, sagt der Moderator der Synode Eugen Runggaldier.
„Die Lebendigkeit der Pfarreien wird nicht nur mehr vom Pfarrer abhängen. Die Diözese wird einen Fond für die Finanzierung von hauptamtlichen Laien einrichten, die als Pastoralassistenten (Theologen, die die Pastoral in den Pfarreien unterstützen) aktiv sind. Es sollen auch verstärkt Laien als Pfarrverantwortlichen (die die Leitung der Pfarreien übernehmen, falls kein Priester verfügbar ist) zum Einsatz kommen.“
Mit den beschlossenen Maßnahmen wird die Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen verstärkt, etwa mit einer sprachgruppenübergreifenden Koordinierungsstelle der Jugend- und Kinderpastoral, oder mit den gemeinsamen Pfarrgemeinderäten in den mehrsprachigen Gemeinden, wo Menschen aus den verschiedenen Sprachgruppen zusammen arbeiten.
Nach der territorialen Pastoral haben die Synodalen über das bischöfliche Ordinariat diskutiert und über die Gestaltung von Formen und Strukturen, die der Realität der Menschen von heute besser zu entsprechen, „indem wir zum Beispiel wiederverheiratete Geschiedene in das Leben der Pfarreien aktiv einbinden und ihnen Aufgaben und Dienste anvertrauen, oder indem wir eine Pastoral für Homosexuelle schaffen, und nicht zuletzt indem wir die Rolle der Frau in der Kirche fördern, damit die Diözese sich stärker in ihrer weiblichen Dimension zeigt“, unterstreicht der Sekretär der Synode Reinhard Demetz.
Am Ende des Tages haben die Synodalen mit der Arbeit am Thema der Familie begonnen. In einer längeren Auseinandersetzung, in der Bischof Ivo Muser zum zweiten Mal in die Debatte der Synode eingegriffen hat, haben die Synodalen vorgeschlagen, den Titel des Arbeitspapiers zu erweitern und dieses „Partnerschaft, Ehe und Familie“ zu nennen.
Der Bischof hat den einzigartigen und grundlegenden Wert der Ehe hervorgehoben.
Er hat auch unterstrichen, dass der Titel „Ehe und Familie“ den Willen nicht ausschließt, eine Kirche der offenen Türen zu sein.
Dennoch haben die Synodalen mehrheitlich für die Änderung des Titels gestimmt, mit der Absicht, diesen letzten Aspekt zu betonen.
In der Session Ende November werden die Synodalen die Themen Ehe und Familie, Personalisierte Pastoral und Berufungspastoral, Pastorale Orte, Bildung, Christlicher Lebensstil sowie Kultur und Kommunikation behandeln.
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