Tatmotiv Eifersucht
Der Schuldspruch gegen Carlo Trivini wegen des Mordversuchs gegen seinen Liebesrivalen Michele Mercuri ist rechtskräftig. Warum die Kassation seine Berufung gegen acht Jahre Haft und 500.000 Euro Schadenersatz abgewiesen hat.
Von Thomas Vikoler
Der Mann, der sich von der Messerattacke gegen ihn am 17. März 2012 in der Bozner Drususallee inzwischen erholt hat, behauptete stets, von einer Liebesbeziehung seiner Ehefrau mit einem Ex-Häftling namens Carlo Trivini, 66, gewusst zu haben. Allenfalls von einigen Telefonaten mit ihm. Er habe deshalb keinen Grund gehabt, auf ihn loszugehen, erklärte Michele Mercuri, 57, den Ermittlern.
Nicola Nettis, der Verteidiger Trivinis im Strafverfahren wegen versuchten Mordes, hat den Fall etwas anders rekonstruiert: Demnach wusste Mercuri von der Liebesbeziehung seiner Frau mit Trivini. Er sei von Ressentiments gegen den Liebesrivalen regelrecht „besessen“ gewesen und habe seine Frau dazu gedrängt, deswegen den Arbeitsplatz zu wechseln und Trivini wegen Belästigung anzuzeigen.
Deshalb argumentierte Nettis bei der Verhandlung vor der Kassation, Trivini habe an jenem Abend in Notwehr gehandelt, um sich von einem „quasi manischen“ Ehemann zu verteidigen. Das Aufeinandertreffen der beiden Männer sei zudem ein zufälliges gewesen.
Beides Argumente, die für die Kassation nicht schlüssig ist.
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