Albtraum auf Schienen
Zugausfälle, Informationsdefizit und Verspätungen: Warum Zugfahren im Pustertal immer mehr zum Albtraum wird.
von Silke Hinterwaldner
Wer am Bahnhof steht und vergeblich auf den Zug wartet, kann mitunter arg in Bedrängnis kommen: Gilt es doch auch für Zugreisende und Pendler, dass Termine einzuhalten sind, dass man Anschlüsse verpasst und dass die verlorene Zeit einfach nur ärgerlich ist.
Gerade im Pustertal wurde eine Zugfahrt in den vergangenen Monaten immer wieder zur Geduldsprobe. Züge kamen verspätet, viele fielen ganz aus. Warum das so ist, wollten die Grünen Hans Heiss, Riccardo Dello Sbarba und Brigitte Foppa vom zuständigen Landesrat Florian Mussner erfahren.
Der Landesrat hat ausrechnen lassen, wie viele Züge in Verspätung kamen und wie viele ersatzlos gestrichen wurden. Während die Pünktlichkeits-Bilanz noch recht positiv ausfiel, treiben ihm die Zahl der Ausfälle wahrscheinlich Sorgenfalten ins Gesicht.
Zuerst zur Pünktlichkeit:
Im ersten Halbjahr 2015 wurden insgesamt 8.351 Zugfahrten der SAD auf der Pustertaler Linie durchgeführt. Dabei waren 98,1 Prozent der Züge pünktlich – das heißt, dass sie weniger als fünf Minuten Verspätung hatten. Das ist nicht schlecht.
Die Zahl der Zugausfälle ist aber recht hoch.
Auf insgesamt 174 Züge haben die Fahrgäste zwischen Jänner und Juni vergeblich gewartet. 96 davon sind aufgrund infrastruktureller Probleme ausgefallen. Die restlichen 78 Fahrten mussten aus unterschiedlichen Gründen gestrichen werden: höhere Gewalt – das sind meist wetterbedingte Ausfälle, Kinderkrankheiten der neuen Züge, die seit Dezember im Einsatz sind.
20Nur sechs Ausfälle sind auf personelle Probleme zurückzuführen.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:
- Warum es mit dem Informationsfluss an den Bahnhöfen, Info-Points und im Internet hapert.
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