Das BBT-Rätsel
Ein Pressezitat des zuständigen EU-Kommissars Pat Cox sorgt für Verunsicherung: Warum ist das Land beim Bau der BBT-Zulaufstrecken im Verzug?
Im Editorial der Ausgabe 2/15 von “transfer”, Periodikum zur Förderung der Entwicklung der Eisenbahnachse München – Verona schreibt die EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc u. a. folgendes:
“…..Ich teile die Empfehlungen des Europäischen Koordinators für den Skandinavien-Mittelmeer-Korridor – Mr. Pat Cox: der Brenner Basistunnel sollte nicht einzeln, sondern als Herzstück der neuen Brenner-Eisenbahnstrecke von München nach Verona betrachtet werden. Um grenzüberschreitende Projekte zu einem Erfolg zu machen, ist auch die Entwicklung der Zulaufstrecken in Deutschland, Österreich und Italien wesentlich. Insbesondere müssen die Zulaufstrecken zum Brenner Basistunnel in Deutschland und Italien ausgebaut werden. Denn sie sind für den Erfolg des Projektes imminent wichtig. Ich appelliere an jeden einzelnen Akteur und Entscheidungsträger, insbesondere auf der deutschen und italienischen Seite, alles daran zu setzen, dass das Potenzial des neuen Tunnels bestmöglich ausgeschöpft wird. Die zeit- und kosteneffiziente Fertigstellung des Tunnels und seiner Zulaufstrecken ist von größter Bedeutung…..”
Für Pius Leitner sind die Aussagen des Kommissars unmissverständlich:
„Der eindringliche Appell der Verkehrskommissarin lässt keinen anderen Schluss zu als dass man sowohl in Deutschland als auch in Italien bezüglich der Zulaufstrecken in Verzug ist“, schreibt der Freiheitliche in einer Aussendung.
Jetzt schon sei klar, dass die Strecke Rosenheim – Kiefersfelden bis zur geplanten Inbetriebnahme des BBT im Jahr 2026 nicht fertig sein wird. Die Deutsche Bahn rechne mit einem Endausbau der oberbayrischen Nordzulaufstrecke nicht vor 2030, eventuell sogar etwas später. Was die Zulaufstrecken im Süden, zumal auf dem Gebiet Südtirols, betreffe, herrsche ebenfalls keine Klarheit.
„Obwohl es das politische Versprechen gibt, die Zulaufstrecken gleichzeitig mit dem BBT zu bauen, scheint dies in der Realität kaum möglich. Die Bevölkerung des Eisacktales und des Unterlandes, aber auch jene von Bozen will endlich klare Antworten“, so Leitner.
Diesbezüglich wird der Freiheitliche nun eine klärende Anfrage an die Landesregierung richten.
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