Wenn die Seele leidet
Immer mehr Menschen leiden an Depressionen. Der Primar der Psychiatrie im Krankenhaus Bruneck, Roger Pycha, über die Ursachen, die Symptome – und das Phänomen der Depressionen im Kindesalter.
Tageszeitung: Herr Pycha, wie viele Menschen in Südtirol leiden an Depressionen?
Roger Pycha: Es gibt viele Studien aus westlichen Ländern, die von fünf Prozent der Bevölkerung sprechen. Das wären in Südtirol rund 25.000 Menschen.
Mehr Frauen oder mehr Männer?
Doppelt so viele Frauen als Männer haben Depressionen. Frauen haben zwischen der ersten und der letzten Regelblutung ein doppeltes Risiko, an Depression zu erkranken. Für ältere Frauen und junge Mädchen gilt das somit nicht.
Hat die Anzahl an Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen?
Ja, aufgrund mehrerer Umstände. Zum einen melden sich mehr Menschen, weil sie wissen, dass es Hilfe gibt. Die Hilfe wird auch viel offensiver und offener angeboten. Die Krankheit ist kein Tabuthema mehr und wird besser akzeptiert. Man weiß ja auch, dass in Amerika jeder Zweite einen Psychiater hat. Zum anderen nimmt aber auch die Zahl der Depressionen genauso wie jene der Angststörungen zu.
Interview: Heinrich Schwarz
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