Das Schael-Paket
Neue Schwerpunkte Vorsorge, Territorium und Betreuung chronisch Kranker: Führungskräfte aus den vier Gesundheitsbezirken haben am Mittwoch am Jahresplan 2016 gearbeitet. „Wir kombinieren heuer zum ersten Mal die drei Planungsinstrumente, also die Zielvereinbarung, den jährlichen Aktivitätenplan und den Haushaltsvoranschlag in einem partizipativen Prozess der Planung und Steuerung“, erklärt Generaldirektor Thomas Schael den Sinn des heutigen Treffens in Bad Bachgart.
Ausgangspunkt der Planungsgespräche 2016 waren zum Einen die Vorgaben des Landes, zum Anderen aber auch renommierte nationale Vergleichsstudien, die konkrete Handlungsbereiche aufzeigen (z.B. die vor Kurzem vorgestellte Studie zur Bewertung der Performance der Gesundheitssysteme durch die Fachhochschule Sant’Anna in Pisa sowie dem „Piano nazionale esiti“ der Nationalen Agentur für regionale Gesundheitssysteme AGENAS). Anhand dieser Vorgaben wurde auch eine Priorisierung für die Betreuungsstufen Vorsorge, Grundversorgung und Krankenhausversorgung vorgenommen.
Konkrete Beispiele für die in Bad Bachgart getroffenen Zielvereinbarungen gibt es vor allem im Bereich Vorsorge und Ausbau der Gesundheitsleistungen im Territorium z.B. bei der Betreuung von Menschen mit Diabetes und bei der Grippeschutzimpfung:
Für Diabetes-Kranke soll in den Grundversorgungskrankenhäusern von Schlanders, Sterzing und Innichen ein telemedizinischer Betreuungs-Service eingerichtet werden. „Je Standort möchten wir 50 Betroffene, in Zusammenarbeit mit den Haus- und FachärztInnen und dem Pflegepersonal, zu einer neuen Art der Zusammenarbeit einladen“, so Generaldirektor Thomas Schael. „Durch Abfragen des Gesundheitszustandes auf telematischem Weg, z.B. bezüglich Insulin, Gewicht und Blutdruck, können Wege ins Krankenhaus oder zum Sprengel vermieden werden. Die PatientInnen werden damit von Fachleuten zielgerichtet monitorisiert und eventuelle Interventionen können schnell vorgenommen werden, sollten sie nötig sein.“ Diese Art der „Initiativmedizin“ stellt für chronisch Kranke eine Verbesserung in der Betreuung dar und ist eine Aufwertung für die Grundversorgungskrankenhäuser.
Auch bei der Grippeschutzimpfung soll gezielter angesetzt werden: In den vergangenen Jahren haben sich weniger ältere Menschen (65+) gegen die Grippe impfen lassen, was zu gesteigerten Krankenhausaufhalten geführt hat. Um dem entgegenzuwirken, soll die ältere Bevölkerung mehr auf die Bedeutung des Gesundheitsschutzes hingewiesen werden. Auch die Grippeschutzimpfung des Gesundheitspersonals ist wichtig: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können selbst bei der Betreuung von PatientInnen Viren übertragen. Schon bei der Impfkampagne 2015 wird in diesen beiden Bereichen angesetzt.
„Durch Investitionen in den Bereich der Vorsorge wollen wir das Verständnis stärken, dass sie uns sehr wichtig ist“, erklärt Thomas Schael. „Durch die Treffen und den Austausch mit MitarbeiterInnen und Führungskräften im Rahmen der Zielvereinbarungsgespräche erwarte ich mir eine Harmonisierung der Vorschläge. Zugleich sehe ich, dass die Motivation sehr groß ist aus vielen Ideen etwas gemeinsames zu machen.“
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