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Von Schulden geplagt

sparen geld sparschweinWie kann man die Schuldenfalle vermeiden? Das Landesgericht Bozen, die Schuldnerberatung der Caritas und die Südtiroler Gewerkschaftsbünde starten eine Informationskampagne zum Risiko der Pfändungen. 

2.500 Fälle von Pfändungen von beweglichem Vermögen werden jährlich in Südtirol gezählt. Hinzu kommen noch rund 650 Pfändungsfälle von Liegenschaften. Diese Zahlen hat Laura Zamboni, die für die Pfändung von beweglichem Vermögen zuständige Vollstreckungsrichterin am Bozner Landesgericht, am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgelegt.

An der Pressekonferenz haben weiters der Verantwortliche der Caritas-Schuldnerberatung Stefan Plaikner sowie Alfred Ebner (AGB/CGIL), Michele Buonerba (SGBCISL) und Cristina Girardi (UIL-SGK) in Vertretung der drei Gewerkschaftsbünde teilgenommen.

Die Zahl der Pfändungen von beweglichem Vermögen sei zwar konstant, so Zamboni, allerdings falle auf, dass es nun auch häufig um geringere Beträge geht, etwa auch Rückforderungen von weniger als 5.000 Euro. Dies bedeute, dass die Bürger zunehmend Schwierigkeiten hätten, auch Geldsummen aufzubringen, die kaum mehr als die monatlich veranschlagten Ausgaben ausmachen.

ConferenzaDie Verfahren bei Pfändungen haben sich verändert. Wer eine Zahlungsaufforderung erhält, so die Richterin, dürfe die Situation nicht unterschätzen. Es sei ratsam, sich beraten zu lassen, um zu vermeiden, dass die Kosten ausufern.

Aufgrund der vorliegenden Daten lasse sich darauf schließen, dass viele Personen nicht einmal nach Erhalt eines Pfändungsbescheids zur Verhandlung kommen.  Für die Gewerkschaftsvertreter dürfen all diese Zahlen und Fakten nicht vernachlässigt werden. Betroffen seien häufig Arbeitnehmer, die eigentlich ein sicheres Einkommen beziehen.

Diese Problematik betrifft Arbeitnehmer quer durch alle Sektoren, Arbeitnehmer des Privatsektors in großen Unternehmen, aber auch öffentlich Bedienstete.

Die Gewerkschafter drängen auf mehr Information und raten den Bürgern aufzupassen, was sie unterschreiben. Nicht ausreichend informiert zu sein kann unter Umständen dazu führen, später mit großen finanziellen Schwierigkeiten und einer Pfändung konfrontiert zu sein.

Um die Arbeitnehmer über diese Problematik, die Risiken und die Pfändungsverfahren zu informieren und ihnen die Verhaltensregeln in solchen Fällen näherzubringen, haben die Gewerkschaften eine Reihe von Treffen an den Arbeitsplätzen organisiert. An diesen Veranstaltungen werden auch Richterin Laura Zamboni und die Experten von der Caritas-Schuldnerberatung teilnehmen. Die Informations- und Sensibilisierungsinitiative wird in einem zweiten Moment auf Bezirksebene und auch spezifisch für Rentner weitergeführt.

Der Verantwortliche der Schuldnerberatung der Caritas Stefan Plaikner beleuchtete verschiedene Aspekte der Schuldenfalle und rät Betroffenen, gleich zu handeln, sobald finanzielle Probleme auftreten. Die Experten der Schuldnerberatung können gemeinsam mit der betroffenen Person die Lage analysieren und mögliche Auswege und Lösungen suchen.

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