Goldener Baum
Die Finanzwache hat einen Südtiroler Holzhändler angezeigt. Er soll sieben Jahre lang schwarz Holz im Wert von 25 Millionen Euro verkauft haben.
(tom) Um nicht aufzufallen, so vermutet man bei der Finanzwache, hat der Südtiroler Unternehmer, den Sitz seiner Firmen nach Rom verlegt. Doch auf die Spur gekommen sind ihm die Finanzer offenbar trotzdem.
Es geht um einen Holzhändler aus dem Eisacktal, der nun als mutmaßlicher Steuerhinterzieher angezeigt wurde. Über eine Rekonstruktion der Bankbewegungen fanden die Finanzer von Bozen und Brixen heraus, dass der Unternehmer während der vergangenen sieben Jahre italienweit tonnenweise Holz verkauft – schwarz, also gänzlich unversteuert.
Das Holz im Wert von rund 25 Millionen Euro war vornehmlich aus Österreich importiert worden. die Firmen des Eisacktaler Unternehmers hatten jeweils geringfügige Gewinne versteuert. In Wirklichkeit, so die Finanzwache, hätte der Holzhändler mehrere Millionen Euro aus seinen Verkäufen versteuern und rund fünf Millionen Euro an Mehrwertsteuer abliefern müssen.
Und so nannten die Ermittler ihre groß angelegte Operation gegen den Schwarz-Holzhandel „Golden Tree“, goldener Baum.
Angezeigt wurde auch ein Gesellschafter der Firmen des Holzhändlers aus dem Eisacktal mit (fiktivem) Wohnsitz Monaco. Er soll es verabsäumt haben, in Italien Einkünfte in der Höhe von 400.000 Euro zu versteuern.
Angezeigt wurden zudem zahlreiche Unternehmer, welche schwarz Holz gekauft hatten. Koordiniert wurde die Ermittlung von der Staatsanwaltschaft Rom.
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