Lament
Die Einstürzenden Neubauten führen beim Festival Transart ihre akustische Militärgeschichte zum Ausbruch des 1. Weltkrieges auf.
Zuerst ist es kaum hörbar. In weiter Ferne ist ein undefinierbares Geräusch zu erahnen. Doch es schwillt an und wird lauter, dröhnt und rasselt. Langsam und bedrohlich rumpelt der Krieg mit Panzern und Lafetten heran, bis das Inferno aus explodierenden Granaten und Artillerie-Lärm plötzlich da ist. Nach 392 Taktschlägen endet das große Morden mit einem Peng. So klingt es, wenn sich die Einstürzenden Neubauten mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges beschäftigen. Das Konzept ist einfach, aber genial: Ein Schlag im Viervierteltakt entspricht einem Tag. Jeder Nation wird ein Plastikrohr zugewiesen, sobald sie am Krieg beteiligt ist, wird das Rohr angeschlagen. Was im Grunde akustische Militärgeschichte ist, verführt durch die beinahe stoisch fortschreitende und doch belebte Rhythmik zum Tanzen.
Termin: Mittwoch um 21.00 Uhr im Ex-Masten / Four Points by Sheraton Bozen Altmannstr. 16. Am Donnerstag, 17. September gibt es um 16:00 Uhr eine Marende mit Blixa Bargeld im Museion. Marco Russo spricht mit dem Frontmann der Einstürzenden Neubauten. Die vielstimmige Gegenwart, das brüchige Gelände der Zukunft, die aus der Vergangenheit kommende Ernüchterung sind die geistigen Ingredienzien einer Mahlzeit mit Südtiroler Speck, Wein und Brot.
www.transart.it
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