Rainer Ganahl in Jenesien
Im Landgasthof zum Hirschen in Jenesien eröffnet am 18. September eine Ausstellung mit Werken von Gabriela Oberkofler und Rainer Ganahl. Die Ausstellung findet im Rahmen von „Kraut und Ruabn“, eine Aktion der Gruppe Südtiroler Gasthaus und des Südtiroler Künstlerbundes statt .
Das Gasthaus war schon immer ein Ort der kulturellen Begegnung, ein Treffpunkt für Menschen aus Nah und Fern und Garant für eine einfache, saisonale und schmackhafte Küche. Die von Südtiroler Gasthaus und Südtiroler Künstlerbund initiierte Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern, soll dies auf besondere Art und Weise hervorheben. In allen Gasthöfen der Gruppe zu sehen sein werden im Rahmen der Aktion „Kraut und Ruabn“, die in diesem Jahr erstmals stattfindet, Zeichnungen, Installationen, Bilder, Fotos und Objekte, die sich wie selbstverständlich in die Gaststuben einordnen – zwischen eine Unterhaltung und die nächste, zwischen Vorspeise und Hauptgang.
In Jenesien stellt Gabriela Oberkofler zusammen mit dem österreichischen Konzeptkünstler Rainer Ganahl im Elternhaus der Künstlerin, dem Landgasthof zum Hirschen, der seit vielen Generationen von der Familie geführt wird, aus. Die Eröffnung beginnt am Freitag, den 18. September um 19.00 Uhr. Anwesend sein werden auch Jenesiens Bürgermeister Pauli Romen, Susanne Barta, die ein Gespräch mit Künstlerin Gabriela und Gastgeberin Petra Oberkofler führen wird und Christa Romen. Sie liest Literarisches. Für das leibliche Wohl ist zum Auftakt der noch bis 22. November andauernden Spezialitätenwochen zum Erntedank ebenfalls gesorgt.
Die landesweite Ausstellung haben im Auftrag des Südtiroler Künstlerbundes die drei Kuratorinnen Brigitte Matthias vom Kunstforum Unterland, Verena Malfertheiner vom GAP Glurns Art Point und Katharina Moling vom Museum Ladin konzipiert. In den Gasthäusern zu sehen sein werden dabei auch Werke von Othmar Prenner, Robert Bosisio, Andrea Varesco und weiterer, vornehmlich Südtiroler, Künstlerinnen und Künstler.
Kunst im Landgasthof zum Hirschen
Rainer Ganahl thematisiert in seinem Bild „Krautkopf“ die ihm bereits aus seiner Kindheit bekannten Auswanderer – Geschichten der „Krautschneider“. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, mussten noch im 19. Jahrhundert junge Vorarlberger das Land verlassen und sich als landwirtschaftliche Hilfsarbeiter verdingen. Mit dem Krauthobel auf dem Rücken zogen diese Gastarbeiter aus, um den Hausfrauen das Weißkraut zu schneiden. Gastarbeit und Reisen sind Erfahrungen, die auch der Künstler teilt, daher das Aufgreifen dieses Motivs. Weitere wichtige Themen des mehrmaligen Biennale Venedig–Teilnehmers Rainer Ganahl sind Sprache, Medien und Politik.
Gabriela Oberkofler reflektiert in ihren Arbeiten die lokalen Verhältnisse zwischen Heimatverbundenheit, Tourismus und Globalisierung. Sie arbeitet zum Teil mit lieb gewonnenen Klischees, nähert sich ihnen mit subtiler Ironie und Witz, sie vermischt auf originelle Art und Weise Volkstümliches mit Zeitgenössischem. Die Natur, die Farben, die Trachten und Volksbräuche aus ihrer Kindheit in Jenesien sind das künstlerische Reservoir, aus dem sie schöpft. Mit Tusche und Filzstift zeichnet die Künstlerin ihre Sujets, rosa Haflinger Pferde, Heugabeln, Holz– und Maschendrahtzäune, Käfer, Schmetterlinge oder rote, korallenartige Tannenbäume bevölkern ihre surreale Welt.
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