Teure Berater
Noch ist das Mammutprojekt SEL-Etschwerke-Fusion nicht in trockenen Tüchern. Bereits jetzt wurde jedoch bekannt: Die Beratungsleistungen kosteten das Land rund 1,2 Millionen Euro.
Von Anton Rainer
Noch hat der künftig größte Energie-Nachwuchs des Landes zwar keinen Namen, dafür aber schon eine Tochtergesellschaft und eine Millionenrechnung in petto. 1,2 Millionen Euro gab das Land in den vergangenen Jahren für die Ausarbeitung der Fusionsverträge zwischen SEL und Etschwerken aus – und ließ sich die Verhandlungen einiges kosten, wie aus einer Anfrage der Bürgerunion hervorgeht.
Demnach nahm allein die SEL Rechtsberatungen von mehr als einer halben Million Euro in Anspruch, die Finanzberatung ließ sich das Unternehmen immerhin 350.000 Euro kosten. Externe Berater wurden dabei nicht in Anspruch genommen, bis zur erfolgten Unterschrift ließ man ausschließlich eigene Mitarbeiter an die streng geheimen Verträge.
Rechtsberatung und Due-Diligence 537.000 €
Due-Diligence-Prüfung (steuerrechtlich und finanziell) 135.000 €
Gesamtanalyse für gemeinsames Geschäftsmodell 225.000 €
Finanzberatung 350.000 €
74 Millionen Euro Gewinn machte das Unternehmen SEL allein im Geschäftsjahr 2014, dennoch nennt die Opposition die Kosten für den Vertrag „relativ teuer.“ Das liege insbesondere daran, dass die Verträge trotz aufwendiger Vorarbeit in Rom zunächst nicht akzeptiert wurden.
Immerhin: Zu den 1,2 Millionen dürften noch Kosten für Beratungsleistungen hinzukommen, die von den Gemeinden Bozen und Meran als Etschwerke-Eigentümer in Anspruch genommen wurden.
Im Gemeinderat Meran will sich die Bürgerunion weitere Informationen einholen lassen, beim Land weiß man von diesen Kosten hingegen nichts. In der Beantwortung der Landtagsanfrage heißt es lapidar: „Dazu liegen uns keine Daten vor.“
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