Der Marketing-Berater
Christian Tschurtschenthaler hat in seiner Heimatgemeinde Bruneck einen „Nebenjob“ übernommen. Fliegt der SVP-Abgeordnete deshalb aus dem Landtag?
Von Matthias Kofler
Im Landtag gibt man sich unwissend. „Ich habe die Einladung erst gerade erhalten und bin mir nicht im Klaren, was es hiermit auf sich hat“, sagt Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. Auch Riccardo Dello Sbarba, dem Vizepräsidenten der Kommission, gibt die Einladung Rätsel auf: „Ich weiß nicht, worum es geht – weil mir auch die entsprechenden Unterlagen fehlen“, sagt der Grüne.
Worum geht es?
Den Mitgliedern des Wahlbestätigungsausschusses ist in diesen Tagen eine Einladung ins Haus geflattert. Darin werden die Abgeordneten dazu aufgerufen, in der nächsten Sitzungswoche des Landtags Mitte September zusammenzukommen. Es geht um die „Überprüfung eines neuen Amtes, welches ein Abgeordneter angetreten hat“.
Die Rede ist von Christian Tschurtschenthaler. Der SVP-Abgeordnete hat nämlich eine ehrenamtliche Marketingfunktion in seiner Gemeindestadt Bruneck übernommen, jener Gemeinde also, die er jahrelang als Bürgermeister geleitet hat.
Einige Oppositionsvertreter scheinen zwar noch nicht im Bilde zu sein. Doch nach Informationen der TAGESZEITUNG hat Christian Tschurtschenthaler seine Kollegen bereits vor Wochen über sein Vorhaben informiert.
Und: Um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden wie seinerzeit Dieter Steger und Barbara Repetto, die aus Unvereinbarkeitsgründen aus dem Landtag geflogen waren, hat der SVP-Abgeordnete mit dem Rechtsamt des Landes auch schon seine Position überprüft.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Wie das Rechtsamt des Landtags den Fall „Tschurtschenhaler“ einordnet. Und: Was Christian Tschurtschenthaler dazu sagt.
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