70 Jahre VOG
Der 1945 gegründete Verband feiert seine 70 Jahre Einsatz für die Südtiroler Obstwirtschaft.
Der 24. August 1945 ist das offizielle Datum der Gründung des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG. Er zählt mittlerweile zu den größten europäischen Organisationen für die Vermarktung von Äpfeln und ist ein wichtiger Akteur in der Südtiroler Wirtschaft. Der Verband VOG wurde im Klima des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg und in einer Zeit großer Schwierigkeiten gegründet.
Damals, 1945, lag Europa in Trümmern, der Brennerpass war hermetisch abgeriegelt und Deutschland von den Alliierten besetzt. Zahlreiche Absatzmärkte waren verloren gegangen – für den Südtiroler Obstbau eine schier ausweglose Lage. Die Erkenntnis, dass diese schwierige Aufgabe von einer einzelnen Genossenschaft nicht zu lösen war, setzte sich bald durch. Es war Josef Ungericht, Obmann der Obstgenossenschaft CAFA, der mit seiner starken Persönlichkeit und seiner emanzipierten Denkweise andere Genossenschaften überzeugte, dass man nur durch einen engeren Zusammenschluss in der Lage sein werde, diese völlig neue, schwere wirtschaftliche Lage zu meistern. Damit war der Grundstein für die Entstehung des Genossenschaftsverbandes VOG gelegt.
Zu den anfänglich nur 9 Genossenschaften gesellten sich bald viele andere dazu. 1999 kam es zum Zusammenschluss mit ESO, ebenfalls eine Südtiroler Erzeugerorganisation. Von 33 Genossenschaften sind nach diversen Fusionen ab dem Jahr 2011 jetzt 16 im Verband, wovon eine auf die Aufbereitung von Bioprodukten spezialisiert ist. Der Erzeugerorganisation gehören heute 4.938 Mitgliedsbauern an, die auf einer Fläche von ca. 10.700 ha eine qualitativ hochwertige Obsternte mit jährlich ca. 650.000 Tonnen einbringen.
„Heute feiert VOG sein 70-jähriges Bestehen – so Georg Kössler, Obmann des Verbandes -, ein wichtiges Jubiläum, das den Anlass bietet, sich der eigenen Geschichte zu besinnen und gleichzeitig einen Ausblick in die Zukunft zu wagen“.
„Das Genossenschaftswesen, dessen Tradition in Südtirol weit über die 70 Jahre unseres Verbandes VOG hinausgeht, ist eng mit der Entwicklung der Landwirtschaft unseres Landes verbunden, meinte Gerhard Dichgans, Direktor des Verbandes. Die genossenschaftliche Vermarktung sicherte den kleinstrukturierten, vorwiegend familiengeführten Obstbaubetrieben, nicht nur das Überleben, sondern ermöglichte über die Jahre hinweg auch den Wandel hin zu einem spezialisierten, modernen und wettbewerbsfähigen Apfelanbau, der einen sehr hohen Qualitätsstandard erreicht“.
Immer wieder mussten sich der VOG und dessen Mitglieder den Veränderungen des Marktes anpassen: neue Anbaumethoden, ein auf den Verbrauchergeschmack abgestimmtes Sortenangebot und neue Investitionen in die Lager-, Verarbeitungs- und Abpackstrukturen für das Obst waren die Folge.
„Im Jahre 2010 wurde ein grundlegender Schritt unserer Unternehmensstrategie gesetzt: dem Verband wurde die zentrale Vermarktung übertragen. Das Ziel ist das gleiche, das uns auch in der Vergangenheit geleitet hat: die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt, um unseren Mitgliedern auch für die nächsten Jahrzehnte eine Zukunft zu geben“, erklärte der Direktor.
„Dem VOG ist es gelungen, den Südtiroler Apfel weltweit zu einem Synonym für Qualität zu machen“ meint Georg Kössler abschließend. „Diese Erfolgsgeschichte haben wir nur zusammen mit unseren 4.938 Genossenschaftsmitgliedern schreiben können, die uns in all diesen Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben. Dafür danken wir ihnen. Diese Erfolgsgeschichte auch in der Zukunft fortzuschreiben, ist unsere Verpflichtung.“
Anlässlich des 70-jährigen Bestehens entwickelte VOG auch das Logo weiter. Wie Sabine Oberhollenzer, PR-Manager von VOG, erklärte, ist das neue Logo durch ein ausdrucksstarkes Design gekennzeichnet, das in Farbe und Stil zwar an das frühere anknüpft, jedoch für einen moderneren Auftritt des Verbandes sorgt.
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