Die Funghi-Jäger
Das nasse Wetter lässt die Pilze sprießen und die Förster ausrücken, um Pilz-Diebe zu stellen. Bis Mittwoch wurden 45 Strafprotokolle ausgestellt. Ein Rentner musste sechs Kilogramm Pilze abgeben und dafür 200 Euro an Strafe bezahlen.
Begeisterte Schwammerl-Sucher können aufatmen: Nachdem es bisher eher trocken war und in der Zeit von Mitte bis Ende Juli kaum Pilze auffindbar waren, so kommen diese nach diesen regnerischen Tagen aus ihrem Versteck. Für viele wird die Suche nach den gelben Schwammerln und den schmackhaften Pilzen zur Sucht – daher sollte man bestimmte Regeln nicht außer Acht lassen.
Das Amt für Forstverwaltung betont, dass man immer nur jene Pilze sammeln soll, die man kennt, da nicht alle Sorten genießbar sind. Zudem sollte man das Ökosystem im Wald nicht stören, wenn man Pilze zerstört, weil man sich nicht darüber im Klaren ist, ob diese giftig sind oder nicht.
Bis gestern Mittag sind rund 45 Strafprotokolle beim Amt für Forstverwaltung eingegangen. Bis Montag waren es nur 18 Strafmeldungen. „Normal bekommen wir schon Ende Juli einiges an Meldungen, aber heuer wird sich dies wohl Witterungsbedingt verschoben haben“, erklärt eine Mitarbeiterin im Amt für Forstverwaltung.
Hauptsächlich kommen die Strafen aus dem Pustertaler Raum: „Im Pustertal scheinen die Pilze zu sprießen, wenn man sich die Strafprotokolle ansieht“, schmunzelt man in der Forstbehörde. Großteils fünf bis sechs Kilogramm Menge stehen auf den Protokollen der Strafzettel, die im Amt für Forstverwaltung eingegangen sind.
Die Täter sind meist Personen über 60, die zu einem großen Teil nicht provinzansässig sind. Ein Beispiel: Ein 60-jähriger Italiener wurde im Pustertal mit sieben Kilogramm Pilzen aufgegriffen. Da er allerding nur für einen Kilogramm eine Genehmigung hatte, musste er sechs Kilogramm abgeben und für diese Pilze etwa 200 Euro Strafe zahlen.
Große Mengen Pilze konnte man in den letzten Jahren eigentlich nie mehr finden. „Wir haben früher oft 20 oder 30 Kilogramm Pilze in einem Auto gefunden, das kommt heute kaum noch vor“, erklärt die Mitarbeiterin der Forstverwaltung. Auch das „organisierte Schwammerlklauben“, wie es oft vermutet wird, ist immer schwieriger nachzuweisen, erklärt die Mitarbeiterin, weil die Mitglieder dieser Gruppen ständig in Verbindung stehen und man daher kaum Gruppen von Sammlern antrifft.
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