Das verflixte Komma
Wie ein Flüchtigkeitsfehler über Millionen von Euro entscheiden kann. Und wie viel das Land jährlich an den ORF zahlen muss, damit „Südtirol Heute“ eine Woche lang ins Netz gestellt wird.
(hsc) Damit hätte der ORF wohl keine Freude: Mit dem Beschluss der Landesregierung vom 21. April 2015 wurde die jährliche Vereinbarung mit dem Österreichischen Rundfunk genehmigt. Die Landesregierung hat dabei jährliche Ausgaben von 1.462,780 Euro pro Jahr zweckgebunden. Man beachte das Komma. Eigentlich müsste der ORF mehr als eine Million Euro für die erbrachten Leistungen für das Land Südtirol erhalten.
Der Fehler wurde mittlerweile bemerkt – und muss natürlich korrigiert werden. Die Landesregierung stellt mit Beschluss vom 11. August 2015 sinngemäß fest, dass „beim angeführten vorgesehenen zweckgebundenen Betrag der materielle Fehler von 1.462,780 Euro (tausendvierhundertzweiundsechzig,780) aufscheint, der zu korrigieren ist auf den Betrag von 1.462.780,00 Euro (einemillionvierhundertzweiundsechzigtausend,00).
Ein im Grunde schwerwiegender Flüchtigkeitsfehler, der aber ohnehin keine Beachtung fand: „Die Zweckbindung des Betrages von 1.462.780,00 Euro wurde vom Amt für Ausgaben bereits richtig registriert, sodass diesbezüglich keine Änderung vorzunehmen ist“, so die Landesregierung.
Übrigens: Damit der ORF die Ausgaben der Sendung „Südtirol Heute“ jeweils eine Woche im Internet zum Nachsehen zur Verfügung stellt, zahlt das Land Südtirol jährlich 49.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
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