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Volk im Wartesaal

Paul Köllensperger von der 5-Sterne-Bewegung sagt dem „utopischen landesweiten Vormerksystem“ und den „unendlichen Wartezeiten“ den Kampf an.

Derzeit haben Patienten nur in dringenden Fällen – wie beispielsweise bei chirurgischen Eingriffen – Anrecht auf eine schnelle Terminvermittlung.

„Viele Leistungen haben Wartezeiten, die die gesetzlich vorgeschriebenen 60 Tage weit überschreiten. Das hat zur Folge, dass Patienten oft direkt in die Krankenstation oder zur Ersten Hilfe kommen und so den Dienst unnötig verschlechtern“, schreibt Paul Köllensperger in einer Aussendung und kündigt einen Beschlussantrag im Landtag an.

Das landesweite Vormerksystem bestehe derzeit nur auf dem Papier. Der Abgeordnete der 5-Sterne-Bewegung weiter:

„Die langen Wartezeiten führen zu einem Zwei-Klassen-Gesundheitssystem: wer es sich leisten kann, geht zu einem privaten Arzt und bezahlt die Visite selbst, wem dazu jedoch die finanziellen Mittel fehlen, muss die vom öffentlichen Gesundheitssystem vorgegebenen Wartezeiten in Kauf nehmen.

Paul Köllensperger

Paul Köllensperger

Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, eine Lösung zu finden, um ein gerechtes Gesundheitssystem zu gewährleisten. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass das landesweite Gesundheitssystem neu organisiert und verbessert werden soll.

Es ist auch noch wichtig, folgendes zu klären: um eine gerechte gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten muss die öffentliche Hand die Kosten der Patienten bei Privatvisiten so weit wie möglich übernehmen.

Der Beschluss 450/2014 der Landesregierung sieht genau dies vor, ist den Patienten aber wenig bekannt. Der oben genannte Beschluss sieht die Modalitäten der Rückerstattung von Arztvisiten bei Privatärzten vor.

Das Gesetz besagt, dass Patienten Anrecht auf einen Kostenbeitrag von 50 Euro im Falle einer Privatvisite haben, wenn die Wartezeiten für dieselbe Leistung im Krankenhaus die 60 Tage überschreiten. Wir alle wissen, dass diese Wartezeiten in einigen Bereichen oftmals weit überschritten werden. Aus welchem Grund wird diese gute Lösung nicht gebührend bekannt gemacht?

Und warum geht die Landesregierung in Anbetracht der derzeitigen wirtschaftlichen Engpässe der Bevölkerung nicht noch einen Schritt weiter und übernimmt wie auf nationaler Ebene die Gesamtkosten der Privatvisiten? D

ie Südtiroler Sanität muss sich gewissen Sparmaßnahmen unterwerfen, man darf jedoch niemals bei der Gesundheit der eigenen Bevölkerung sparen.“

 

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