„Ich habe nichts vertuscht“
Andreas Fabi, ehemaliger Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, über die Schwierigkeiten mit der letztjährigen Bilanz, die „Missgeschicke” des Landes – und die Gründe für seinen Wartestand.
TAGESZEITUNG: Herr Fabi, warum wurde denn die letztjährige Abschlussrechnung, die sie als Generaldirektor zu verantworten haben, abgelehnt?
Die Gutachten zur Bilanz 2014 waren vonseiten der Rechnungsrevisoren und vonseiten des Assessorats positiv – abgesehen von den drei Punkten, die als Hinweis enthalten waren. Ein Punkt ist beispielsweise, dass wir das Inventar nur zu 90 Prozent gezählt haben. Wenn das nun gemacht wird, kann nur ein besseres Ergebnis herauskommen. Wir haben nichts verschönert.
Ihr Nachfolger Thomas Schael war am Mittwoch vorsichtiger. Er sagte, auch ein leichtes Minus sei nicht ausgeschlossen.
Es kann kein Minus herauskommen – es sei denn, man ändert die Kriterien. Wenn man jetzt zum Beispiel damit anfängt, alte Urlaube als Kosten in die Bilanz zu nehmen, wären das im Fall des Sanitätsbetriebs um die 8 Millionen Euro. Von der Landesrätin habe ich aber schriftlich, dass dieser Posten nicht hinein muss – wie es italienweit auch gehandhabt wird.
Gab es Fehler in der Bilanzerstellung?
Nein, sicher nicht. Wenn jetzt die Bilanz noch einmal kontrolliert wird, was ein riesiger Aufwand ist – kommt am Ende nur ein besseres Ergebnis heraus. Wenn man bei der Inventur noch weitere Medikamente und Geräte findet, erhöht das nur den Vermögensstand.
Wurde die Inventur auch in den Jahren davor nicht vollständig gemacht?
Ja, das war immer so.
Warum wird dann gerade jetzt die Bilanz abgelehnt?
Das wundert mich auch. Bis jetzt gab es immer nur Hinweise, bei denen gesagt wurde: „Pass auf, macht das in Zukunft anders.“ Aber in allen anderen Punkten ist die Bilanz wesentlich besser als in den Jahren zuvor – ich habe nichts vertuscht.
Interview: Anton Rainer
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