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Zuversichtliche Betriebe

Nach den schwierigen Krisenjahren blicken die Südtiroler Unternehmer wieder zuversichtlicher in die Zukunft: Über drei Viertel erwarten eine zufriedenstellende Ertragslage im laufenden Jahr.

Der Anteil der Südtiroler Unternehmer, die eine zufriedenstellende Ertragslage im Jahr 2015 erwarten, beträgt 77 Prozent. Dieser Wert liegt noch unter dem Niveau vor der Wirtschaftskrise, ist aber der höchste der letzten vier Jahre. Die Tendenz ist steigend: 2014 wurde die Ertragslage von 75 Prozent der Wirtschaftstreibenden als befriedigend bewertet, 2013 nur von 69 Prozent.

Das geht aus der Sommerausgabe des WIFO-Wirtschaftsbarometers hervor.

Bildschirmfoto 2015-08-06 um 11.18.55Preise, Umsätze und Beschäftigung dürften heuer steigen, während die betriebliche Kostensituation, der Wettbewerbsdruck und die Zahlungsmoral der Kund/innen noch eher negativ bewertet werden. Das Geschäftsklima ist vor allem im Sektor des Personentransports sehr positiv, wo fast alle Unternehmer/innen eine zufriedenstellende Ertragslage erwarten. Im Großhandel bleibt die Lage hingegen angespannt.

Allgemein kann die Wirtschaft heuer mit wesentlich besseren Rahmenbedingungen rechnen als in den letzten Jahren. Dies spiegelt sich auch im Konsumklima der Südtiroler/innen wider. Der entsprechende Index ist seit Anfang des Jahres steigend und hat im Juli den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2009 erreicht. Das lässt eine stärkere Nachfrage auf dem lokalen Südtiroler Markt erhoffen.

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Die Konjunktur hat sich im Laufe des Jahres europaweit gebessert, unter anderem weil die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank positive Effekte zeigt. Das Deflationsrisiko scheint gebannt und die niedrigen Zinsraten unterstützen die Investitionen von Unternehmen und Familien.

Auch die Zinslast für hochverschuldete Staaten wie Italien wurde erheblich reduziert: Der Zinsunterschied zwischen den italienischen und den bundesdeutschen Staatspapieren (sog. „Spread“) ist derzeit mit 116 Basispunkten verhältnismäßig niedrig. Zudem begünstigt der schwächere Euro das Auslandsgeschäft. Der Erdölpreis bleibt auf niedrigem Niveau und könnte zukünftig aufgrund der Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen den Iran sogar weiter sinken.

Die Wirtschaft der Eurozone wird 2015 voraussichtlich um 1,5 Prozent wachsen, wobei Südtirols wichtigster Handelspartner Deutschland mit 1,9 Prozent überdurchschnittlich zulegen wird. Das spiegelt sich auch in der Außenhandelsstatistik wider: Im ersten Quartal 2015 hat Südtirol mit 1,04 Milliarden Euro so viele Waren wie nie zuvor exportiert.

Schließlich scheint auch Italien langsam den Weg aus der Krise zu finden: Das Bruttoinlandsprodukt sollte heuer nach den langen Krisenjahren wieder wachsen, nämlich um 0,6 bis 0,7 Prozent.

Von diesen günstigen Voraussetzungen wird auch die Südtiroler Wirtschaft profitieren. Das WIFO bestätigt die Prognose von einem Anstieg des Bruttoinlandproduktes um 0,6 Prozent im Jahr 2015.

Handelskammerpräsident Michl Ebner ist zuversichtlich: „Die Südtiroler Konsumenten sind derzeit sehr positiv gestimmt und auch bei den Wirtschaftstreibenden hat sich das Geschäftsklima im Vergleich zu den letzten Jahren verbessert. Jetzt muss der Aufschwung mit zukunftsorientierten Investitionen und Reformen auf nationaler und lokaler Ebene gestärkt werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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