„Keine Entlastung“
Braucht Südtirol einen Verladebahnhof? Diese Frage war Kernthema eines Treffens einiger Experten der Südtiroler Transportszene. Die Warentransporteure fordern, dass sie Dienstleistung in gewohnter Qualität gewährleisten können.
Diskussionen und Streitigkeiten um Verladebahnhöfe sind keine Seltenheit: In zahlreichen italienischen Regionen wird immer wieder über den Sinn und Unsinn solcher Strukturen diskutiert. Südtirol stellt hier keine Ausnahme dar: Braucht es in unserer Realität einen Verladebahnhof? Oder kommt die heimische Wirtschaft auch ohne eine solche Vorrichtung zurecht?
Vor Kurzem trafen sich die Vertreter des Südtiroler Transportsektors, um über dieses Thema zu diskutieren. Das Ziel: gemeinsam eine Lösung finden, die den Ansprüchen der Südtiroler Wirtschaft entgegenkommt und regionale Kreisläufe in schwierigen Zeiten wie diesen fördert.
Elmar Morandell macht sich allerdings Gedanken über die Zukunft der heimischen Warentransporteure: „Wenn in Südtirol ein Verladebahnhof errichtet wird, werden viele einheimische Transporteure ihre Fahrzeuge anpassen müssen, was mit einem hohen Kostenaufwand verbunden ist – sofern nicht das NIKRASA (NIcht KRAnbare SAttelanhänger) – System benutzt wird. Ein Verladebahnhof könnte den Transitverkehr auf der Brennerautobahn zwar ein wenig verringern, dafür müsste der Verladebahnhof allerdings im Süden Südtirols errichtet werden.“
Eine Entlastung der Bevölkerung in puncto Lärm ist durch eine solche Maßnahme in seinen Augen allerdings nicht möglich, solange die Güterzüge nicht im BBT fahren: „Die Bürger, die entlang der Brennertrasse leben, werden mehr denn je dem Zuglärm vorbeifahrender Güterzüge ausgesetzt sein“, so der Obmann der Warentransporteure.
„Wenn es nach dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz gehen sollte, müssten wir unseren Warentransport komplett auf die Schiene verlegen. Dies würde bedeuten, dass in Zukunft viel mehr Güterzüge durch Südtirol durchrattern würden. Aber ein paar umweltfreundliche, schadstoffarme Lkw machen noch lange nicht so viel Lärm wie ein Güterzug“, erklärt Morandell.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.