„Verzerrter Wettbewerb“
Die Warentransporteure sind verärgert: Das sektorale Fahrverbot in Tirol sorge für Wettbewerbsverzerrung.
„Die heimischen Warentransport-Unternehmen setzen sich seit Jahren für die Reduzierung der schädlichen Emissionen ein, indem sie ihren Fuhrpark ständig modernisieren und in sauberere Fahrzeuge investieren. Der Umweltschutz liegt auch uns am Herzen: Genau aus diesem Grund schlagen wir vor, die Verwendung von modernen, leisen und nicht verschmutzenden LKWs zu unterstützen. Nur so belohnt man jene, die wirklich auf die Reduzierung der Emissionen setzen“, ist Thomas Baumgartner (Fercam AG), Vizepräsident der Sektion Transport im Unternehmerverband und Präsident der nationalen Vereinigung der Transportunternehmen Anita, überzeugt.
Leider entspreche der Gesetzesentwurf zum neuen sektoralen Fahrverbot, der in diesen Tagen vom Land Tirol ausgearbeitet wurde und in rund einem Jahr in Kraft treten soll, diesen Vorgaben in keinster Weise.
„Unter dem Vorwand des Umweltschutzes wird hingegen eine Situation der Wettbewerbsverzerrung geschaffen zugunsten der Wirtschaft Tirols: das Fahrverbot gilt nämlich nicht für aus Tirol kommende oder für Tirol bestimmte Waren. Wenn das Ziel wirklich die Verringerung der Luftverschmutzung ist, so muss die Verwendung von schadstoffarmen Fahrzeugen unterstützt werden – egal woher sie kommen und wohin sie fahren und unabhängig von den transportierten Waren“, unterstreicht Baumgartner.
Anstatt auf konkurrenzverzerrende Verbote zu setzen, müsse man genau das Gegenteil tun, meint Baumgartner: die Verwendung umweltfreundlicher Fahrzeuge – wie zum Beispiel jener mit Euro 5 oder 6 Motoren – unterstützen, und für mehr Wettbewerb auf der Schiene sorgen.
„Wenn sich die Politik dafür einsetzen würde, dass auf der Schiene neben den öffentlichen bzw. halböffentlichen Unternehmen auch andere Transportunternehmen tätig sein dürfen, so würde der Warentransport auf der Schiene wettbewerbsfähiger werden. Effizientere Leistungen zu vorteilhafteren Bedingungen sind unerlässlich – gemeinsam mit geeigneten Infrastrukturen – um die Schiene attraktiver zu machen und den Warenverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern“, sagt Thomas Baumgartner.
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