Reuige Schläger
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Übergriff von Casapound-Anhängern gegen den Linken Giacomo Gatti abgeschlossen. Zu einem Schuldspruch wird es nicht kommen.
(tom) Es war Wahlkampf und nicht das erste Mal, dass sich die Anhänger von Casapound und Rifondazione Comunista bekämpften. Bis dahin geschah das aber schriftlich und mündlich. Am Foibe-Denkmal an den Talferwiesen, so beklagten die Casapoundler, hätten die Linken einen Spruch gesprüht, in dem ihnen ein möglichst qualvoller Tod in den Karsthöhlen von Istrien gewünscht worden sei.
Am 17. März in der Bozner Freiheitsstraße wurde man handgreiflich:
Die drei Rifondaroli Giacomo Venturato, Michele Galletti und Giacomo Gatti standen plötzlich einem halben Dutzend Aktivisten von Casapound gegenüber.
Gatti, der bei der Attacke leicht verletzt wurde (fünf Tage Heilungsdauer) erstattete Strafanzeige wegen Körperverletzung und Drohung. Axel Bisignano, der zuständige Staatsanwalt, hat die Ermittlung zur Mini-Schlägerei nun abgeschlossen.
Das Ergebnis: Es handelte sich um eine einfache Körperverletzung (ohne Drohung), auch weil der in der Anzeige erwähnte Schlagring nicht zu finden war. Auch nicht bei Hausdurchsuchungen bei den vier tatverdächtigen Schlägern.
Alessandro Tonon, ihr Anwalt, hat Giacomo Gatti vor einem Monat Schadenersatz gegen Rücknahme der Anzeige angeboten. „Bisher haben wir darauf keine eindeutige Antwort erhalten“, sagt der Anwalt. Offenbar ist Gatti nicht bereit, die Anzeige zurückzunehmen.
Zu einem Schuldspruch gegen die vier Beschuldigten wird aber nicht kommen: Der Fall geht nun an den Friedensrichter. Stellt dieser fest, dass er Schadenersatz angemessen ist, wird die Straftat für erloschen erklärt.
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