Rücktritt wegen 70 Euro
Nicht nur in Waidbruck, sondern auch bei anderen Feuerwehren brennt es. Der Kommandant in St. Ulrich hat sein Amt überraschend niedergelegt. Der Hintergrund: Er hat sein Auto auf Kosten des Vereins getankt.
von Erna Egger
Die Feuerwehrfunktionäre haben absolutes Stillschweigen vereinbart.
Nach den Entwicklungen in Waidbruck will man nicht zulassen, dass noch mehr negative Schlagzeilen über Feuerwehren veröffentlicht werden und wieder ein schiefes Licht auf das Ehrenamt fällt.
Doch der Vorfall in St. Ulrich konnte nicht geheim gehalten werden:
In den Bars der Grödner Gemeinde waren die Geschehnisse für Wochen Gesprächsstoff Nummer eins. Und längst haben sich die Vorkommnisse auch in anderen Gemeinden und vor allem in Feuerwehrkreisen herumgesprochen.
Hauptakteur der Geschichte ist Stefan Fill. Im Januar wurde er noch als Kommandant der Feuerwehr St. Ulrich einstimmig wiedergewählt. Vor einem Monat legte er überraschend sein Ehrenamt nieder.
Der Hintergrund: Es soll sein Auto auf Kosten der Feuerwehr getankt haben.
Über die effektive Summe zirkulieren ganz unterschiedliche Zahlen: Die Rede ist von einem Geldbetrag zwischen 3.000 und 20.000 Euro.
Dem Vizekommandanten der Feuerwehr St. Ulrich, Christian Stuffer, sind keine konkreten Informationen zu entlocken.
Er ist jedoch über die kolportierten Zahlen erzürnt:
„Daraus ist kein Drama zu machen. Das sind Lügen. Es ist eine Schweinerei, wenn behauptet wird, dass es sich um 20.000 Euro handelt. Das ist ein Wahnsinn. Die Leute dichten immer mehr hinzu.“
Mehr will er dazu nicht sagen: „Die effektive Summe ist nicht maßgeblich.“
Erst der Kommissar Theodor Rifesser, der derzeit St. Ulrich bis zu den Neuwahlen verwaltet, verriet gegenüber der TAGESZEITUNG die Höhe des Betrages: „Es handelt sich um den geringen Betrag von 70 Euro.“
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:
* Was der zurückgetretene Kommandant Stefan Fill selbst sagt
* Und: Wie die hochrangigen Funktionäre im Feuerwehrverband mit dieser Geschichte umgehen
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